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1/2 (1834)
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122 Erstes Buch. Vierter Abschnitt.

durch denn diese Papiere anch einen näheren Grad der Achn-lichkeit mit dein leinenen erhalten haben." Soweit Vreitkopf.

Es ist leicht einzusehen, daß der Erfindung des Leinen-papiers nothwendig der Versuch, aus baumwollenen Lappenund aus einer Vermischung dieser mit leinenen, Papier zumachen, voransgchen mußte, ehe mau zn demselben die letztereallein auwendcn konnte. Es ist aber nicht wahrscheinlich,daß Spanien, obgleich es in Europa die ersten Papiermühlenbesaß, sich die Anwendung der leinenen Lappen zur Verfer-tigung des Papiers werde zueignen können, indem doch an-zunehmen ist, daß in dem Lande, worin das Lcinenpapicr er-funden worden ist, auch die ersten Schriften auf demselbenvorkommen müssen. Nun haben zwar die spanischen Gelehr-ten Grogorins Manjansius zu Oliva, FranciscusPerez zu Toledo, Ferdinand Valcöco zu Madrid und Finestrosius sich alle Mühe gegeben, die Ehre derErfindung des Lcinenpapiers ihrem Naterlandc zuzueignenund wirklich ein Mannscript vom Jahre 1079 entdeckt, dasganz kenntlich auf solches Papier geschrieben ist. Allein beinäherer Untersuchung erkannte man die Schrift für vielzu neu, als daß obige Jahreszahl auf dieses Papier bezogenwerden könnte, woruach sich dieses Manuseript also blos alseine neuere Abschrift eines alten, das in jenem Jahre, abergewiß nicht auf Leincnpapier geschrieben war, herausstellt,da. viele spätere Proben, die sie dem Herr» von Meermannzur Untersuchung eingesandt haben, sämmtlich für Baumwol-leupapicr erkannt wurden. Das erste Mannscript ans wahremLeinenpapier in Spanien ist des Ii»nvi«vi Lximii Vitaet .-Vota VKristi vom Jahr 1367, welches aus Papiermit verschiedenen Papicrzeichen, mit Pergamentblättcrn unter-mischt, besteht. Ol^dasselbe aber in Spanien fabrizirt wordensey, ist sehr zweifelhast; denn die verschiedenen Papierzcichenbei so wenigen Bogen zeugen nicht nur von der Seltenheitdesselben Papiers in Spanien , sondern auch, daß es von meh-reren Fabriken zusammengebracht worden und höchstwcchrschein-