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Schreibmaterialien im Mittclalter.

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daß nicht jedesmal noch ihr wolligter Grundstoff an ihrenPapieren zn erkennen wäre."

Auch das Geschirr zum Schöpfen der Materie warAnfangs wahrscheinlich nicht die jetzige, künstliche Form, durchwelches das Wasser abläuft und die Masse darauf vereinigtzurückbleibt; daher mußten ihre Papicrbogcn dick und pappen-artig werden, uud das starke pergamentartige Glätten dersel-ben nothwendig machen, daß daher dem Papiere auch derName Pergament zugeeignet wurde. Dieses Papier machtsich überhaupt dadurch kenntlich: daß es zerbrechlich ist,sich nicht gut zusammeulegen läßt und gelblichausfällt. Die das Wasser durchlasscnden Formen, die An-wendung der baumwollenen Lappen uud der Mühlen bei demPapiermachcn, sind spätere Verbesserungen, die nicht von denArabern, sondern vermuthlich von den christlichen Nachfolgernderselben gemacht worden sind."

Die oben genannten Papierfabriken zu Xati'va, Valencia und Toledo haben bis in die Zeiten, die die Mauren wie-der aus Spanien verdrängten, sicherlich kein anderes, alsdergleichen Baumwollenpapier geliefert. ^) Wahrscheinlichhaben die Spanier bei den ihnen bekannten Wassermühlen Ver-suche gemacht, die Baumwolle besser zn mahlen; vermuthlichsind sie dabei auch auf die Anwendung der baumwollenenLappen gekommen, die sich durch die Stampfen der Mühlebesser und eher klar stampfen lassen, als die Wolle selbst; unddavon rühren denn auch vermuthlich die Papierarten unterden christlichen Königen her, die dem Lcinenpapier näher kom-men und von solchem schwerer zn unterscheiden sind; vielleichthaben sie auch versucht, leinene Lappen unter zu mischen, wo-

1.) Dieß stimmt aber nicht mit den oben angeführten Zeugnissender arabische» Schriftsteller Schcrif al Edrisi und CacimAben Hcgi überein, von welchen der Erste um 1051 lebte;da die christlichen Nachfolger der Mauren erst seit 1083 inden Besitz von Toledo und seit I2!i« vom Königreiche Valenciakamen, in welchem Xativa liegt.