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1/2 (1834)
Entstehung
Seite
142
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1-!3 Erstes Buch. Fünfter Abschnitt.

Karten gedruckt hätten. Ebenso bezeugt Mini 8 trier in seinerdMiotlieqrie vurieuse et ilistrvvtivo, daß die Deutschen dieersten Holzschneider gehabt, und daß diese auch die ersten Kar-tenformen, die mit extravaganten Figuren angefüllt gewesen.Mit diesen beiden Franzosen vereinigt sich auch der Heraus-geber des Gedichts vom Abbate Bcttinelli über dasKartenspiel, worin die Erfindung der Karten den Italienernzugeschrieben wird. Indem er in seinen Anmerkungen dieMeinung von französischer Erfindung widerlegt, macht er dieDeutschen zu Erfindern der Holz- oder vielmehr F ormsch n ei-dekunst und anch der Karten, so wie zu den ersten Ausbrei-tern des Kartenspiels in der Mitte des I5tett Jahrhunderts.Obgleich nun aber die Erfindung der Spielkarten selbst, wieim vorigen tz. gezeigt wurde, uns Deutschen nicht angehört,so räumen uns doch selbst die Ausländer durch obige Zeug-nisse den Vorzug ein, die Ersten gewesen zu seyn, welche dieFormschueidckuust bei den Karten in Anwendung gebrachthaben-

T. 56. ' ''>^W^^^^UKann man gleich Zeit nnd Ort, wann und wo der Kar-tendruck in Deutschland zuerst begonnen, nicht mit voller Ge-wißheit bestimmen; so läßt sich doch beides mit ziemlicherSicherheit aus anderen Umständen schließen. Von Murrhat ein Nürnbergischcs Polizeigesetz, das zwischen den Jahren1380 nnd l384 geschrieben ist, entdeckt, durch welches dasKartenspiel ausdrücklich verboten wird, °) Ein gleiches Ver-bot desselben erfolgte 1397 auch zu Ulm und 1400 zu Augs-burg . Wurde aber das Kartenspiel schon 1380 und 1Z84

1. ) Breitkopf S.

2. ) Von Murr Journal zur Kunstgesch. -c. 2r Thl. S. 81.

Merkwürdigkeiten der Stadt Nürnberg . S- «75. «76,

3. ) Kleine Chronik Nürnbergs. Altorf 1790. S. 23.

4. ) Kunst- Gewerbs- und H a nd w erk s ge sch i ch te der

SradtAugsburg. 1788. S. 227.