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1/2 (1834)
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Erfindung verschiedener Künste :c.

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aus dem Morgcnlande zu uns gekommen sey; indem es inden Ländern, die weiter gegen Osten und Süden liegen, früherals in den westlicheren Ländern gebräuchlich war.

§, 54.

Die ersten Karten waren nur gemalt. Für solche er-kennt v. Murr auch die oben erwähnten italienischen Kartenvom Jahr 1299, und im Jahr 1392 wurden zu den ZeitenKönigs Carl VI-in Frankreich an den Maler ^»oquemilikriiiA-onnour für 3 Spiele Karten 39 Schil. aus derköniglichen Rcntkammer bezahlt. Diese Spielkarten sollen mitGold und verschiedenen Farben ausgemalt gewesen sey:'., unddem Könige zur Unterhaltung in den gurcn Zwischenzeitenseiner Krankheit gedient haben. ^) Nach Andern soll mansilberne Täfelchen mit den jetzt gewöhnlichen Kartenfiguren zndem gleichen Zwecke erfunden haben, wofür sich die Rechnungvon 56 Sols noch in den 1780er Jahren bei der königlichenRechnnngskammcr zn Paris vorgefunden. Ueberhanpt aberscheint an den Höfen mit den Spielkarten ein großer Lurusgetrieben worden zu seyn. So soll der Herzog P hilivpMaria Visconti zu Mailand im Jahre 1430 seinemSccretär Margiand da Tortona für ein einziges SpielKarten fünfzehn Hundert goldene Scudi bezahlthaben; und Brcitkopf versichert,^) selbst eine Spielkarte, derZeichnnng nach von einem niederländischen Künstler ans demlöten Jahrhundert verfertigt, in Händen gehabt zu haben,die ans lauter silbernen Blechen bestand, worauf Figurcu ge-stvchcu und vergoldet waren. ^) In den rvvüeivlies di«-torilzues «ur les oaitv« -V jour macht Bullet die Be-merkung: daß die Karten für vornehme Personen ge-malt, für den gemeinen Mann aber gedruckt wor-den seyen, und gesteht ausdrücklich: daß die Deutschen zuerst

1. ) Nachrichten vonKünstl. und Kunstsachcn. I7V». 2rThl. S.So.

2. ) B r e i t k o p f a. a. O. Zr THI. S. 39.

3. ) Ebcnd. a. a. O. ir Thl. S. 41. not<- in.