144 Erstes Buch. Fünfter Abschnitt.
Wilhelm Briefdrucker genannt und lebte um 1428.^)Unter Brief verstand man sonst jedes cinzele ans einer Seitebedruckte oder bemalte Blatt, welches nun entweder eine Spiel-karte, oder ein Holzschnitt seyn konnte. Erst in der erstenHälfte des löten Jahrhnnders unterschied man Karten undBriefe genauer und verstand unter den letzteren Holzschnitte.Im Jahr 1470 wurden zn Nördlingen die hölzernen Tafelnzu der deutschen Armenbibel verfertigt. Einen Theil dieserHolzschnitte verfertigte Friedrich Walther aus Dunkels-bühl, der auch Glasmaler gewesen seyn soll, und 1460 zuNördlingen Bürger wurde. Auf der letzten Tafel eines voll-ständigen Eremplars der deutschen Liblis. pauperum,welches Hofrath Eschenburg besaß, nennen sich FriedrichWalthcr zu Nördlingen und Hans Hürning als Ver-fcrtiger derselben. Beider Namen -fand auch Herr vonStetten — s. dessen Angsbnrgische Kunstgeschichte — aufdem letzten Blatte eines, in der Bibliothek des Karmeliter-klosters zu Augsburg befindlichen, unvollständigen Eremplarsder deutschen Armcnbibel, deren Jahrzahl er 1414 angiebt,die aber nach Beyschlags Urtheil 1470 heißen soll. °) Unterdie ersten bekannten Formschneidcr zu Nürnberg , die sich durchihre Arbeiten ausgezeichnet, gehören: Johann Schnitzer;Sebald Gallendorfcr; Hans von Eulenbach;")Johann Meide nbach; der um 1445 arbeitete und fürGutenberg die Holzformen z» den Anfangsbuchstaben des'Mainzer Psalters von 1457 schnitt; MichaelWohlgemuth, geboren 1434 zu Nürnberg nnd gestorben1519; Wilhelm Pleydenwurf um 1500; und der
1. ) Beyschlag, Beiträge z. Kunstgesch. der Reichsstadt Nörd-
2. ) Intelligenzblatt Rro- 40 zur Allg. Jenaer Literaturztg.
1793.
3. ) Beyschlag a. a. O.
4. ) Unnnel ckes Lurieux et ilv« ^wiltvurs äe 1'ilrt etc. vsr Ilulier
vt Rost. 2 1'vni. Aüricl» 1797.