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156 Erstes Buch. Fünfter Abschnitt.

selbst die Kunst, Landkarten in Kupfer zn stechen, gelehrt hätten.Auf diesen Karten findet man zwar keine Figuren; aber siebeweisen doch, daß das Kupfcrstcchen um 1467 in Deutschland schon sehr bekannt war; nnd daß die Kunst, Landkarten inKupfer zu stechen, durch Deutsche zuerst nach Rom gebrachtworden sey. ^) Wir werden weiter unten, bei der Geschichteder Verbreitung der Buchdruckcrkunst, noch einmal ans dieseMänner zurückkommen, die eigentlich gelernte Buchdruckerwaren, und 1467 die erste Buchdruckerei in Rom anlegten,wobei es ihnen aber so schlecht ging, daß sie sich auf dasKupferstechen, welches sie in Deutschland ebenfalls gelernthatten, verlegten.

§. 61.

Keines der übrigen Länder Enropa's vermag durch frühere,einheimische Werke der Knpfcrstechcrknnst und durch ältereMeister, als Deutschland und Italien auszuweisen haben, irgendeinen Auspruch auf die Ehre dieser Kunsterfindnng zn begrün-den. Auch Frankreich muß auf dieselbe Verzicht leisten.Das erste französische Buch mit Kupferstichen, das man kennt,ist: ?ereg rinatioa «le vultremei- en terre sainte.I^ou 1488.2) Für einen der ältesten bekannten Kupfer-stecher in Frankreich wird Natalis oder Noel Garniergehalten, der nach den Zeichnungen des Joh. Cousin stachund auch ein Blatt von Albrecht Dürer copirte, worausman den sehr unsicheren Schluß ziehen will, daß er zu dessenZeit gelebt habe. ^) Wie unzähligemal wurde nicht Dürercopirt, als er längst schon im Grabe ruhte! Die Kunst,Landkarten in Knpfer zu stechen, wurde zuerst durch iZtienne<Ze l.»ulii«z im löten Jahrhundert nach Paris gebraucht.Eiu besonderes Verdienst um die Erweiterung der Kupfer-

Z.) Allgcm. Lit, Ztg. 1797. S. 281 U. 282.

2. ) Von Murr, Journal zur Kunstgesch. 2r Thl. S. 248.

3. ) Allgem. Kunstler -Ler. 3s Supplm. 1777. S. S3.