Druckschrift 
1/2 (1834)
Entstehung
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206
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206 Zweites Buch. Sechster Abschnitt.

Druckwerke scheint er in glückliche Vcrinögcnsvcrhältm'sse ge-kommen zu seyn. Am 6. September 1476 kaufte er das Hauszum Korb und vereinigte es mit seinem großen Druckhofe,nebst welchen beiden er noch ein drittes Haus, zur Wyden ge-nannt, besaß. Am 11. Mai 1477 übernahm durch gericht-lichen Akt von seinem Schwager Johann Fust 180 Exemplareder Dekretalen auf Papier und 20 auf Pergament, um solchein seinem Buchhandel zn verkaufen. Zur Erleichterung undweiteren Ausdehnung desselben ließ er sich am 6. September1479 gegen Bezahlung von 10 Pfund und 4 Schilling zuFrankfurt als Bürger aufnehmen und leistete dort den Bür-gcrcid.

Doch wir können die Geschichte Peter Schöffers nichtferner von der seiner beiden Gesellschafter und der Geschichteihrer neuen Knnst trennen, mit welcher die der Ersteren aufdas Innigste verwebt ist, und sich schon von 1455 an fast"einzig auf die des Letztereu bezieht, weswegen wir nun zujenem Jahre zurückkehren müssen.

§. 69.

Durch die Aufnahme Peter Schöffers in die Gesellschaftund seine nahe Verbindung mit Fust, befanden sich nun beidein dem Besitze des Geheimnisses, welches Gutenberg so langeund so sorgfältig bewahrt hatte. Die Druckerei war von ihmvollständig eingerichtet, das Gnßverfahren durch Schöffer ver-bessert und Gutcnberg nun Beiden entbehrlich. Sie wußten,daß er den ganzen Nest seines Vermögens in die Druckereiverwendet hatte und nicht im Stande war, die ihm vorge-schossenen Gelder auf der Stelle zurück zu zahlen. Auf dieses Un-vermögen Gutenbcrgs gründeten Fust und Schöffer den schänd-lichen und ruchlosen Plan, die Druckerei ganz an sich zu reißen,und Gutenberg nicht mir aus der Gesellschaft zu verdrängen,sondern ihm auch künftig alle Concurrenz mit ihnen unmöglichzu machen. Der Vorwand zu dieser Schurkerei lieferten ihnendie Kosten der lateinischen Bibel. Es scheint aber, daß der