Verbreitung der Buchdruckerkunst zc. 269
dadurch die ihr nöthige Farbe überall gleich und auf einmal.Das Papier ^wird hieraus in einem Trommclrahmen, der sichauf der Seite öffnet, auf die Form gelegt, und der Tisch mitderselben zwischen zwei Walzen dnrchgelassen, von welchendie Obere das Papier nach und nach in allen Gegenden ansdie Form druckt. Durch diesen successiven Druck wird dieSchrift gleichförmig und vollkommen abgezogen, so daß derAbdruck in der Mitte nicht matt und schwach werden kann.— Noch sinnreicher ist die dreifache Cylinderpr esse mitdrei parallel über einander stehenden Cylinder ist, der mittlereanf seiner Fläche die Lettern trägt, die gleich in ihrem Gnsseso eingerichtet werden, daß sie auf der Cylindcrprcsse stehe»können, und der unterste Cylinder mit Tuch überzogen, denPresser bildet. Alle drei Cylinder sind durch gezahnte Rädermit einander verbunden, und werden durch eine, am mittelstcnCylinder angebrachte Handkurbel in Bewegung gesetzt. Derzu bedruckende Bogen wird auf dem untersten Prcßcylinderbcvcstigt. Wird nun der mittlere Cylinder gedreht, so laufendie Lettern erst oben unter dem Farbcncylinder durch und er-halten die Farbe; hierauf gehen die geschwärzten Lettern nachdem unteren Cylinder, anf welchem der Bogen liegt, und be-wirken dessen Druck. — Zu Ende des vorigen Jahrhundertserfand der Amerikaner Kinslcy zu Hardfort in Connecticut eine Buchdruckerpresse, welche selbst die Druckerschwärze aufdie Letter» bringt, das Papier darüber breitet und zwei Bo-gen anf ciumal abdruckt. Mit Hülfe eines einzigen Arbeitersdruckt uud wirft diese Presse iu einer Stunde über 2000 Bo-gen ab, da hingegen auf den gewöhnlichen Pressen zwei Ar-beiter in derselben Zeit nie über 350 Bogen abzudrucken ver-mögen. Diese Druckmaschine, die unsers Wissens in Europa nicht in Gebranch gekommen ist, leistet beinah das Nämlichewie die
Schnellpresse, welche von einem Deutscheu, Friedr.König ans Eisleben erst in neuerer Zeit erfunden wurde.Nachdem derselbe iu der Breitkopf- und Härtelschen