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1/2 (1834)
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Verbreitung der Buchdruckerkunst:c. 273

auch ein Schotte Namens veä die Kunst, von gegossenenPlatten zu drucken, und erhielt von der Universität vonCambridge den Auftrag, Bibeln lind Gebetbücher zu drucken,welches aber durch Intriguen verhindert wurde. Indessenvollendete er zur Nachtzeit im Jahr 1736, ohne von seinenCollegcn bemerkt zu werden, einen Sallust, der von zu-sammcngclöthcten Letteru abgedruckt war. Im Jahr 1785versuchte» Hoffmau-n in Paris nnd Carar in Toul etwasAehnliches, was der Erstere Polytypage und der LetztereHomotypage nannte. Man irrt darnm, wenn manFirmin Didot , dem Sohne des obenerwähnten FranzAmbrosius Didot die Erfindung des Druckes mit ganzenPlatten zuschreibt, da er in und außer Frankreich schonmehrere Vorgänger hierin hatte. Allein er hat diese Kunst sehrverbessert und bereits 1795 Callets trigonometrische uudlogarithmische Tafeln mit Stcrcotyplcttern gedruckt. Seinverbessertes Verfahren besteht dariit, daß er zn den Stereotypenetwas kürzere Letteru nimmt, die von einer härteren Materieals die gewöhnlichen sind. Diese werden nun wie bei demsonstigen Drucke gesetzt, Probcbogen abgezogen und korrigirt,bis der ganze Satz fehlerfrei ist. Hierauf wird jede mit diesenLettern gesetzte Seite mit einer Prägmaschine in eine, demFormate des Buches entsprechende Form vom weichsten Bleiabgedruckt, welche sonach als Matrize für eine ganze Seitedient. Diese wird sofort in einem eng und vestgcschlossenenKasten mittelst eines Mouton's oder einer besonderen Vorrich-tung auf eiue gewisse geschmolzene und bis zur Teigconsistenzerkaltete Masse mit Gewalt hcrabgeschmettcrt oder abgeklatscht,die nun eine solide Masse mit erhabenen Lettern bildet undzum Abdrucke dient, nachdem sie ans der Rückseite gleichge-hobclt oder abgedreht worden ist, um gerade die gehörigeDicke zu haben. Bei dem Abdrucke werden diese verschiedenePlatten oder Seiten auf eine messingene Platte geschoben,welche die Stelle der Form vertritt und deswegen nothwendigist, weil ohne dieselbe die sehr dünnen stereotypischen Seiten

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