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1/2 (1834)
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277
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Berühmte Typographen zc. 277

wendiglernen der Elemente der Grammatik in dem vootrinale^lexmulri 6e VIII» Lei, einem elenden und unverständlichenMachwerke in platten und und barbarischen Versen zu ermü-den. Auch konnte AlduS nie vergessen, wie sehr ihn diesesunglückliche Buch gequält habe, welches ihn bewog, selbst einelateinische Grammatik zu schreiben, welche von 150 l an so-wohl in seiner eigenen Offizin zu Venedig, als in mehrerenanderen Städten Europa's eine Menge Auflagen erlebte. Erverließ diesen unwissenden Lehrer und begab sich nach Rom ,wo er den Unterricht zweier berühmter Gelehrten^ des v»,-sparo 6i Veron» und Dominio OsIZei'inc, genoß, unter denener" die schnellsten Fortschritte machte. Er fühlte sich stets vondem innigsten Danke gegen sie durchdrungen und gab ihnenin mehreren Stellen seiner Vorreden die überzeugendsten Be-weise seiner .Hochachtung und Verehrung. Er wurde in derFolge Erzieher des Alberto Pio , Fürsten von Carpi, derihm neben anderen Gunstbezeügungen den Beinamen Piusertheilte.

Es scheint, daß seine ersten Studien sich hauptsächlichauf die lateinische Sprache beschränkt haben, und daß er sicherst im reiferen Alter mit dem Griechischen beschäftigte, nach-dem er Rom verlassen und sich nach Ferrara begeben hatte,wo er den Unterricht des berühmten kiovarmi S-tttist» kuarimbenutzte, welcher in dieser Stadt damals das Griechische lehrte.Die Menge von griechischen Ausgaben, die Aldus in der Folgeveranstaltete und die von ihm selbst herausgegebene griechischeGrammatik beweisen, welche Kenntniß er sich in dieser Spracheerworben hatte.

Als im Jahr 1482 Ferrara von den venetianischen Trup-pen eingeschlossen wurde, verließ Aldus die Stadt und begabsich Anfangs zu dem gelehrten Fürsten JohannPico vonMirandola , nachher aber zu seinem Zögling AlbertoP i o nach Carp i, wo bald daranf auch der Fürst Pico ein-traf. Man darf vermuthen, daß bei dieser Zusammenkunftzuerst der Plan beschlossen wurde, eine Buchdruckerei zu er-