Druckschrift 
1/2 (1834)
Entstehung
Seite
278
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278 Zweites Buch. Achter Abschnitt.

richten , die sich vorzüglich mit dem Drucke correkter undeleganter Ausgäben der besseren griechischen und lateinischenAutoren beschäftigen sollte, wozu die Beiden, sür die Wissen-schaften so sehr eingenommenen Fürsten wahrscheinlich die er-sten Vorlagen machten, da Aldus nicht Vermögen gcnng besaß,dieselben aus seinen eigenen Mitteln zn bestreiken.

Zur Ausführung dieses Planes wurde sehr glücklich dieStadt Venedig gewählt, wo damals für Künste und'Wis-senschaften sehr viel Geschmack herrschte. Im Jahr 1488 be-gab sich Aldus dahin; und nachdem er dort seine Offizin ein-gerichtet hatte, debütirtc er als Buchdrucker mit dem kleinenGedichte des Musäus, das griechisch und lateinisch erschienund mit der knlsaw^omavkiit, die er in griechischer Spracheherausgab. Beide waren in 4to und ohne Datum, ohneZweifel vom Jahre 1494. Diesen folgte noch im nämlichenJahre die griechische Grammatik von konstant in Laska-ris. Kein volles Jahr darauf gab Aldus die Sammlunggrammatikalischer Abhandlungen des Theo dorus, Appo-lonius und Hcrodianus heraus und beschäftigte sich inder Zwischenzeit mit nnglanblichem Eifer mit der Sammlung,Vergleichung und Corrcktnr der Schriften des Aristoteles ,die bis dahin noch nicht griechisch erschienen waren, obgleichvon denselben im 15ten Jahrhundert eine Menge lateinischerAuflagen veranstaltet wurde. Die Herausgabe dieser Schriftenwar um so schwieriger, als die verschiedenen Manuskriptetheils beinahe ganz unleserlich geschrieben, theils durch die Un-wissenhenheit der Abschreiber entstellt oder verstümmelt warenund fast Alle ganz verschiedene Lesarten darboten. Gleichwohlerschien schon im Jahre 1495 der erste Band dieser wichtigenAusgabe, die im Jahr 1498 vollendet wurde, und durch ihreschöne und corrckte Ausführung Aldus unter den Buchdruckernund Verlegern seiner Zeit den ersten Rang anwiest.

Es liegt außer unserem Plane, die Menge der griechischen,lateinischen, hebräischen und italienischen Werke hier aufzuzäh-len, die nach und nach aus seiner Offizin hervorgingen, und