Berühmte Typographen :c.
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Leichtgläubigkeit vertheidigt. Diese Apologie Herodot's , die erzugleich, mit vielen beißenden Ausfällen gegen i>ie Priester undMönche gespickt, in einer französischen Uebersetzung herausgab,würde den Haß und die Verfolgungen der Klerisey gegen ihnnoch um Vieles vermehrt haben, wenn sie den anonymenVerfasser gekannt hätten.
Unter den von seinem Vater geerbten Mannscripten be-fanden sich nebst vielen anderen auch schätzbare Materialien,die derselbe zur Herausgabe eines griechischen Wörterbuchsgesammelt hatte. Heinrich setzte diese Arbeit mit eben so vielemFleiße und noch größerer Kenntniß fort, und gab 1572 seinenbis jetzt noch unübertroffenen ^'Iies-aurus linZuae Arsevaeheraus: ein Werk von solcher Gelehrsamkeit und Kritik, wel-ches allein hinreichen würde, seinem Verfasser einen dauerndenRuhm zn sichern und ihm. auch einen ansehnlichen Gewinngebracht haben würde, wenn er nicht, wie einst Gutenbergdurch Fust und Schöffer, durch seinen treulosen GehülfenJohann Scapula, um die wohlverdienten Früchte seiner Müheund Arbeit und seines großen Kostenaufwandes betrogen wor-den wäre. Scapula hatte zu Lausanne studirt und darauf inder Offizin Heinrichs Stephanus gearbeitet, eben als diesermit der Herausgabe seines Thesaurus beschäftigt war. Sca-pula besaß Kenntniß genug, um den hohen Werth und dieNutzbarkeit dieses Werkes einzusehen; zog aus demselben dasNützlichste und Brauchbarste für Studierende heraus undbrachte so ein griechisches Wörterbuch zu Stande, welches erohne Vorwissen seines Prinzipals 1580 zum erstenmal heraus-gab, und nachher noch öfters auflegte. Als Auszug ausjenem großen nnd umfassenden, aber auch weit theuerernWerke fand derselbe seines viel geringeren Preißes wegeneinen weit stärkeren Absatz als Jenes und stürzte den Ver-fasser des Letzteren in die tiefste Armuth, wie er selbst, klagend,in folgenden Versen gesteht:
„Vkesauri momento alii clituntiiue dekmtyue,
Lt ksviunt Oroesum, qui prior Irus er»t.
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