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330 Zweites Buch Achter Abschnitt.

ganze Last seiner großen Druckerei ans ihm allein; aber dieZeiten hatten sich geändert.

Wenn er im Anfange seines Geschäfts Ursache hatte, sichmit einem glücklichen Erfolge zu schmeicheln, so vereitelten dieKriege dagegen, welche Holland verheerten und die Lasten,unter denen sein unglückliches Vaterland seufzte, alle seineHoffnungen, wodurch er fast allen Muth verlor. Im Jahr1678 beklagte er sich, daß die Umstände ihm nicht erlaubten,sich mit irgend einem Unternehmen von einiger Wichtigkeit zubefassen; indessen wendete sich Jedermann an ihn, als einenBuchdruckermsjorum gentium," wie ihn Munckerus nannte.Daniel hätte gern den ganzen Cicero herausgegeben, mitdessen vertrauten Briefen er 1677 den Anfang gemacht hatte;allein die verdrießlichen Umstände, in denen er sich befand,verhinderten, dieß Unternehmen auszuführen. Er versäumtedagcgeu nicht, das, was er in seinem Varcrlande nicht fand,sich in fremden Ländern zu verschaffen, und machte zu diesemZwecke öftere Reisen nach England, Frankreich , Dcntschlandund selbst nach Dänemark . Zctterus, ein sowohl wegen seinerKenntnisse als persönlichen Eigenschaften sehr achtungöwürdi-gcr Mann, von welchem mehrere Gelehrte mit dem größtenLobe sprechen, war Correktor in seiner Druckerei, Allein dießAlles änderte die Zeitumstäudc nicht, die fortwährend so un-glücklich waren, daß 1675 alle Buchdrucker von Amsterdam sich über die Seltenheit des Papiers und das allgemein herr-schende Elend beklagten. Diese Umstände waren auch ohneZweifel Ursache, daß Daniel von 1672 bis zu seinem Tode,außer mehreren italienischen Werken, nur eine kleine Anzahlanderer herausgab.

Zu dem äußersten Elende, welches in ganz Holland herrschte,gesellten sich auch noch Krankheiten und besonders ansteckendeFieber, die in Amsterdam große Verheerungen anrichteten. ImJahr 1680 wurde auch Dauicl sammt fünf Personen seinesHauses davon ergriffen. In Amsterdam allein raffte dasselbetäglich 40 bis 50 Personen weg und nach einem Krankenlager