§ 7. Bimetallismus und Währungstqpen.
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Bei unserer Einteilung der Währungen denken wir, wiegesagt, nur an das valutarische Geld, nicht aber an das ganzeGeldsystem, und lassen also die akzessorischen Geldarten ganzbei Seite. Als Gesichtspunkte für die Einteilung benutzen wirzunächst nur das Verhalten gegen Metalle; in diesem Sinneändert sich eine Währung dann, wenn dies Verhalten sich ändert.Jenes Verhalten aber ist sehr mannigfaltig: wenn ein hylischesMetall gegeben ist, also wenn das valutarische Geld hylogenischist, so kann — wie in England im Mittelalter — die hylogenischeNorm sich ändern; dies ist eine Änderung der Währung trotzder Gleichheit des hylischen Metalls: die Änderung ist dannnur auf die Norm beschränkt.
Es kann aber auch von einem hnlischen Metall zu einemandern übergegangen werden, z. B. von Silber auf Gold; dieseÄnderung ist hylisch; ebenso kann das hylische Metall ganzfallen gelassen werden, beim Übergang zu autogenischem Gelde.
Man kann sich ferner vorstellen, daß das hnlische Metall unddie hnlogenische Norm beibehalten werden, während die Beschaffen-heit der Platten sich ändert: dies wäre eine nur vlatische Änderung;sie würde z. B. eintreten, wenn unsere lntrische Verwaltung dasPfund Gold zwar zu 1395 Mark unbegrenzt annähme, aberdiesen Preis in Silbermünzen oder in Scheinen bezahlte.
Endlich kann man eine vollständige Hylodromie einführen,wo sie bisher nicht gewesen ist, oder sie fallen lassen, wo siebisher gewesen ist, oder die bisher üblichen Grenzen für denPreis des hylischen Metalles ändern: all dies wären danndromische Änderungen.
Nicht zu vergessen, daß die Änderungen der Norm, ferner
auch die hylischen, die platischen und die dromischen Änderungen
zum Teil voneinander unabhängig sind und sich also durchkreuzen
können. Es ist z. B. denkbar, daß man vom hylischen Metall
Silber zum hylischen Metall Gold übergeht und zugleich von
silbernen Platten zu papierenen: dann hätten sich zwei Änderungen
zugleich vollzogen.
Das Verhalten einer Währung zu den Metallen ist merk-
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