Igg Zweites Kapitel. Grdnung des Geldwesens im Inlands.
Geldart in die Kassen des Staates eingedrungen sein, wo siedann als Staugeld liegen bleibt, da ja, wie wir annehmen, derStaat bei seiner Wahrung beharren will, also die Wieder-ausgabe jener akzessorischen Geldart vermeidet. So geschah esmit den Silberdollaren Nordamerikas; dasselbe trat in Frank-reich ein, solange dort weder direkte noch indirekte Einlösungdes akzessorischen metallenen Kurantgeldes stattfand. Die Stauungwurde daher erst nach und nach fühlbar, wie auch das Schwindendes valutarischen Geldes aus den Staatskassen sich entsprechendlangsam vollzog.
Wenn aber der Staat jenes akzessorische Kurantgeld zugleichals einlösbar in valutarisches Geld behandelte, sei es direkt oderindirekt, dann hatte der Privatmann, welcher den Staat zurEmission von akzessorischem Kurantgeld mit negativem Agiozwingen konnte, zugleich das Mittel in der Hand, sich sofortvalutarisches Geld zu verschaffen, also dies Geld den Staats-kassen sofort zu entziehen: in diesem Falle vollzog sich also derVorgang, mit dem wir uns beschäftigen, weit schneller. Diesgeschah in Österreich , als dort nach Verschwinden des Silber-agios noch freie Ausprägung des Silbers bestand, denn Silber-gulden wurden bei der Bank ohne weiteres in das valutarischePapiergeld umgewechselt. —
Fassen wir das Gesagte zusammen. Wir setzen voraus, daßder Staat eine bestimmte Form der Währung besitze, ohne zuuntersuchen, ob er dieselbe freiwillig eingeführt habe oder sichdurch den Zwang der Umstände habe aufdrängen lassen. DieseWährungsform, so nehmen mir an, solle zunächst erhalten bleiben.Alsdann ist auf die akzessorischen Geldarten zu achten. Manunterscheide zunächst, ob sie positives oder negatives Agio haben.Bei positivem Agio sind sie ohne Bedeutung für die aufgeworfeneFrage: sie werden nicht als Zahlungsmittel verwendet, weilihre Verwendung als Ware vorteilhafter ist; sie fliehen auchaus den Staatskassen, haben also eine negative Stauung.
Die akzessorischen Geldarten, insofern sie negatives Agiohaben, sind weiter zu unterscheiden in solche, die bei einer