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Staatliche Theorie des Geldes / von Georg Friedrich Knapp
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Z 13. wertverhältnis von Gold und Silber.

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Nachfrage nach Rupien bald gedeckt war, ohne daß manetwa 25 Pence oder gar noch mehr für die Rupie hätte bietenmüssen.

In der zweiten Periode aber liegt dies anders. Die vorhergenannten Länder waren aus der Gruppe der Silberländerausgeschieden und in die Gruppe der Goldländer übergetreten.Als nun Indien fortwährend englisches Geld gegen Rupien ein-kaufte, da hatte Indien keine Stütze mehr an jenen früheren Silber-ländern, sondern nur noch etwa an Mexiko . Die Jndier konntenjetzt nicht etwa, wie es früher möglich gewesen märe, deutsches,französisches, niederländisches Geld, dessen Kurs wenig gestörtworden wäre, herbeiziehen, um dadurch englisches Geld zukaufen. Ein solches Mittel, das offenbar den Kursfall derRupie bedeutend abgeschwächt hätte, bestand nicht mehr. Inder verringerten Ausdehnung der Silberländer liegt der Grund,weshalb die Ursachen des Falles des Rupienkurses zu weitintensiverer Wirkung kamen. Daher erklärt sich auch der Sturzder Londoner Silberpreise von LO'/s bis etwa auf 23 Pence inder zweiten Periode, während in der ersten Periode ein Steigennur von 60Vs bis 62 beobachtet worden war.

In Mexiko liegt es in der zweiten Periode ganz ähnlichwie in Indien; auch dort Staatsschulden in der Währung derGoldländer, auch dort Eisenbahnschulden in der Währung Eng-lands , auch dort starker Bezug von Waren aus den Ländernder Goldwährung und verhältnismäßig geringe Produktion vonGütern mit Absatzfähigkeit nach Europa. Mithin konnte Mexiko für Indien keine Stütze sein. Vielmehr fiel der Kurs desPeso aus pantovolischen Gründen ebenso wie der Kurs derRupie.

Erst wenn die Jndier und die Mexikaner imstande wären,den Bewohnern der Goldwährungsländer die Bedingungen fürden Ankauf indischer oder mexikanischer Waren vorzuschreiben,würde sich der Kurs der Rupie und des Peso wieder hebennämlich von selber, ohne Eingriff regelnder Verwaltung.

Endlich hat auch die bimetallistische Verfassung des Geld-