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Staatliche Theorie des Geldes / von Georg Friedrich Knapp
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Drittes Uapitel. Der Geldverkehr mit dem Auslände,

halb so bedeutsam, weil es den Anstoß zur unerhörtesten Aus-breitung der Goldwährung gegeben hat; Silberwährung undBimetallismus sind damals dem Untergange geweiht worden.

Bei theoretischem Eindringen aber stellt sich etwas ganzanderes heraus: das Jahr 1871 hat der Metalltheorie den Todes-stoß gegeben und das exodromische Wesen der neueren lytrischenPolitik zum Vorschein gebracht.

Die Chartaltheorie bestreitet dem Metall seine historischeund praktische Bedeutung nicht, sondern setzt sie dahin, wohinsie gehört: das Metall war die Brücke zur Chartalität; und esist jetzt noch ein Hilfsmittel, aber nicht das einzige Hilfsmittelder Exodromie. Die allgemeine Vorliebe für die Barverfassungdes valutarischen Geldes stammt aus der Erkenntnis, daß dadurcheine gewisse Stütze des intervalutarischen Kurses eintrete, weilunser Geld dann im Auslande wenigstens platisch verwendbarwird. Soiveit haben die Metallisten ganz recht.

Was aber der Metallist nicht erklären kann, das sind Geld-verfassungen ohne Metall; der Chartalist erklärt sie spielend unddas hält er für den Prüfstein seiner Theorie.