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Staatliche Theorie des Geldes / von Georg Friedrich Knapp
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Z 18 s. Deutsches Reich im Zahre 1905.

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Messing, dessen geringer Nickelgehalt kaum den Namen dieserMünzen rechtfertigt und ihnen das schöne Aussehen wirklicherNickelmünzen raubt). Von den 5 Pfennigstücken gehen 200 Stückauf das Pfund, von den 10 Pfennigstücken (nicht 100, sondern)125 Stück.

Die Kupfermünzen werden hergestellt aus einer Mischungvon 95 Teilen Kupfer, 4 Teilen Zinn, 1 Teil Zink. Es werdenaus einem Pfunde geprägt: 1 Pfennigstücke 250; aber 2 Pfennig-stücke (nicht 125, sondern) 150.

Sie sind natürlich kein bares, sondern notales Geld.

Ihre Herstellung ist ebenfalls kontingentiert (2^/2 M. auf denKopf der Bevölkerung). Sie sind nicht valutarisches, sondernakzessorisches Geld, aus demselben Grunde wie die Reichssilber-münzen. Bei epizentrischen Zahlungen dürfen sie nicht un-beschränkt verwendet werden, was eigentlich unlogisch ist. Beiallen Zahlungen müssen sie bis zum kritischen Betrage von 1 M.angenommen werden; sie sind also Scheidegeld.

In Beträgen von 50 M. und mehr sind sie einlösbar inGoldgeld; in dieser Beziehung ist also 50 M. die kritische Höhe;auch hier hat die Einlösbarkeit nichts mit der Geltung zu tun,ebensowenig wie der Metallgehalt.

4. Der Taler ist aus der früheren Geldverfassung über-nommen, also nicht nach den Regeln der jetzigen Verfassung aus-geprägt; er ist Reichsgeld, aber nicht nach Reichsrecht aus-gemünzt. Es gibt zwei Sorten: vor 1857 wurden 14 Taleraus derMark" feinen Silbers ausgeprägt; die Kölner Mark ,eine Gewichtseinheit, wird zu 233,8555 Gramm angegeben.Diese Sorte ist wenig mehr im Verkehr, obgleich sie nochGeltung hat. Die andere Sorte ist nach dem Gesetz von1857 ausgeprägt: der Taler enthält ^/so Pfund feinenSilbers; das Münzgut ist °/io fein. Der spezifische Gehalt,bezogen auf die Werteinheit Mark, ist also V-w Pfund feinenSilbers (während der spezifische Gehalt der ReichssilbermünzenVivo Pfund feinen Silbers ist). Der spezifische Gehalt desTalers ist also größer als der, den die Reichssilbermünzen