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Staatliche Theorie des Geldes / von Georg Friedrich Knapp
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viertes Kapitel, Übersicht nach Staaten.

Geld hingegen war wieder akzessorisch geworden und als solchesdem Entstehen eines Agios ausgesetzt.

Denn der intervalutarische Kurs gegen den benachbartenZollverein brauchte, aus pantopolischen Gründen, nur ein wenigungünstiger für Österreich zu werden, als er am Ende 1858 ge-wesen war, so konnte das österreichische bare Silbergeld vorteil-haft dorthin gesendet werden; und zwar der Vereinstaler deshalb,weil er im Zollverein unmittelbare lvtrische Verwendung hatte;hingegen der Silbergulden deshalb, weil er dort nach festemSatze in deutsches valutarisches Geld verwandelbar, also platischmit Gewinn anzubringen war.

Nach denStatistischen Tabellen zur Währungsfrage derösterreichisch-ungarischen Monarchie" Wien 1892, Seite 214 wardas Agio des Silberguldens gegen österreichisches Papiergeld ander Wiener Börse in Prozenten:

Durch-schnittlich

Maximum

Minimum

1360 . . .

32,32

44,30

24,65

1361 . . .

41,25

50.03

35,26

1362 . . .

28,07

33,67

17,19

1363 . . .

13,79

18,84

10.16

1864 . . .

15,72

19,82

13,39

1865 . . .

8,32

14,28

5,39

Diese Konjunktur, und mit ihr jenes Agio, trat also ein unddauerte einige Jahre, denn erst gegen Ende des Jahres 1865war die Lage, welche der ungünstig verlaufene Krieg in derLombardei 1859 geschaffen hatte, fast überwunden und man hoffteauf baldigeHerstellung der Valuta".

Das aber ist nach damaliger Auffassung, übersetzt in unsereSprache: das bare Geld der österreichischen Währung sollte wiedervalutarisch, die Banknoten wieder akzessorisch werden. Dann wäredas vielbeklagte Agio sofort wieder verschwunden.