Drittes Kapitel,
Vorparlament selbst sich in aller Form dafür ausgesprochen'').So heißt es in Anspielung darauf, auch hier:
„Deutschland hat gegen einige Nachbarvölker vieles wieder gnt zumachen. Die deutscheu Demokraten sehnen sich nach dem Augenblick,in welchem es in ihrer Macht steht, es zu thnn, nnd sehen im all-gemeinen Bund und in der gemeinsamen Organisation der freienVölker Europas , durch welche auch allein eine Lösung des sozialenProblems möglich werden kann, das große Ergebnis der Kämpfe, welchennserem Erdteil bevorstehen."
Nach diesem Manifest erließ das Zentralkomitee im Laus dernächsten Monate noch einige kürzere Ansprachen; es führte, wieFröbel in seinen Denkwürdigkeiten erzählt, in Berlin ein rechtbeschauliches Leben. Aber die Zurückhaltung, welche der klugeFröbel in Sachen des Sozialismus beobachtet hatte, ließ sich inder breiteren Bewegung doch uicht durchführen.
Wenn ich die Verhandlungen, welche in unserem Mainzer demokratischen Verein geführt wnrden, wieder nachlese, so gewahreich, daß dies Ferment doch schon zu jener Zeit, im Sommer 1848,sich viel deutlicher bemerkbar machte, als man gewöhnlich annimmt,und als mir selbst in meiner Erinnerung vorschwebte.
Ganz entschieden sozialistisch formulierte Anträge tauchtenimmer mehr auf, und grundsätzliche Ablehnung trat selten ein.Das Recht anf Arbeit z. B. fand lebhaften Anklang, uud bei auf-merksamer Beachtung stellt sich heraus, daß schon damals voraus-zusehen war, wie jede künftige Bewegung von unten in ein mehroder minder starkes sozialistisches Programm ausmünden werde.Klare Vorstellungen über die Ausführungsmittel waren damalsnatürlich noch ebenso wenig vorhanden, wie sie es heutzutage sind.
Eine Rede, die ich im Juli im demokratischen Verein überden Pariser Juniaufstand hielt, verriet deutlich die Scheu vorder unbedingten Vernrteilnng der Aufftändischeu und sucht einen
*) Mit 331 Stimmen gegen lvl hatte das Vorparlament zu Frankfurt die Teilung Polens als ein schmachvolles Unrecht bezeichnet uud die Wider-Herstellung eines selbständigen Polen als eine heilige Pflicht verkündet.Der ans dem Vorparlament hervorgegangene, vom Bundestag anerkanntepermaneute „Fünfziger-Ausschuß" erklärte im Anschluß daran, daß die Ehredes deutschen Namens fordere, das den Polen gegebene Wort zu halten.