Viertes Kapitel. Briefwechsel mit der Bmiit-
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Viertes Kapitel.
Briefwechsel mit der Graut.
Die Linie, die ich mir zog, als ich die Feder ansetzte, glanbe ich bis hierher eingehalten zu haben. Der Gedanke, eine subjektive Schilderung meines Lebens zu geben, lag und liegt mir, auch an diese Stelle gelangt, noch fern. Nur so viel die eiguen Schicksale den Gang der Zeiten von einem bestimmten Punkt aus widerspiegeln, will ich von ihnen erzählen. Doch kann ich, indem ich mich anschicke, die nun folgende Wendung und alles, was sich im Lause der Jahre daraus ergab, zu schildern, mich uicht der Erkenntnis entziehen, daß zum Verständnis des Kommenden Aufklärung über einige intimere persönliche Zustände und Verknüpfungen unentbehrlich ist. Dieselben wirkten so ganz allein entscheidend für mein Handeln, daß ich, um es verständlich zu machen, das Widerstreben überwinden muß, welches mich sonst, meiner Empfindung nach, von solchen Aufschlüssen abhalten würde. Denn ein Vorsatz, etwas wie Bekenntnisse, Konfessionen, zu fchreiben, liegt mir weit ab.
Mein Leben wäre ohne Zweifel ein ganz anderes geworden, wenn ich damals, als die politischen Ereignisfe mich ans Deutschland hinausschleuderten, sür mich allein dagestanden hätte. Aber dem war nicht so. Von der Universität her hatte ein Verhältnis sich geknüpft, und dies hatte sich in den fünf Jahren, die seitdem verflossen waren, so befestigt, daß die Bedingungen meiner Existenz sich durchaus danach zu richten hatten.
Wie es fo oft vorkommt, war es eine fchöne Kousine, welche meine Neigung gefesselt hatte. Aber wenn auf solche Fälle auch der Satz angewendet werden könnte, Gelegenheit macht Diebe, so waren diesmal die Umstände anders als gewöhnlich. Wir waren nicht zusammen aufgewachsen und durch bequemeren Verkehr einander nahe gebracht worden. Die Eltern des jungen Mädchens waren seit ihrem zweiten Jahre faktisch getrennt, wenn auch uicht gesetzlich. Sie hatten nur dies einzige Kind, welches beim Vater
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