Gebore» am 17. Sepleniber 1829, gestorben am 18. Oktober 1884.
Jede»:, der sich anschickst einem Freunde ein, wenn auch noch so bescheidenes, literarisches Denkmal zn setzen, wird eine zwiefache Lösung der schmerzlichen Aufgabe vor die Seele treten. Es kann der Versuch gewagt werden, ein Gesamtbild des Verstorbenen, mit mehr oder weniger subjektiven Zusätzen und persönlichen Erinnerungen durchsetzt, für sich und die Überlebenden zu entwerfen, und damit eine bleibende Bcr- gegenwärtigung des Verstorbenen, seines Wesens und Wirkens in den Grnndzngen für uns geschaffen werden. Es ist zuzugeben, daß ein derartiger Nachruf dem Freunde sich wie von selbst auf die Lippen drängt, nachdem man bei sich klar geworden, warum wir den Verstorbenen geschützt und geliebt haben, was uns der Freund war. Und in der Tat muß einem Manne, wie Karl Hillcbrand gegenüber, das Bedürfnis sich doppelt geltend machen, in dieser Weise ihm einen Nachruf zu widmen. Denn es hat wohl wenige geistig bedeutende Männer in unseren Tagen gegeben, welche von einer solchen persönlichen, herzgewinnenden Liebenswürdigkeit waren wie er. Was liegt da näher, als denen, die nur den Schriftsteller Karl Hillcbrand gekannt haben, es zn sagen, wieviel mehr ihnen der Mensch gewesen sei, und wie alle die Eigenschaften seiner schriftstellerischen Muse, die ihm so zahlreiche Freunde gewonnen haben, nichts gewesen seien gegen die
1) Beilage znr Münchener Allgemeinen Zeitung. 1885. Nr. 98, 99 und 109.
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