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Die Schicksale des lateinischen Münzbundes : ein Beitrag zur Währungspolitik / von Ludwig Bamberger
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verständlich, dafs sie es in wenigen kurzen Zügen ab­machen zu sollen meinten.

Und nun vergleiche man mit diesem unschuldsvollen Anfang die Reihe von Verschiebungen, Verwicklungen und Verwirrungen, in welche derselbe Bund hineingetrieben worden ist; die Menge von Streitfragen und Feindselig­keiten, die in ihm ausgebrütet worden sind; die müh­same Fristung eines kümmerlichen Daseins, die er jetzt eben nach aufreibenden Kämpfen davon getragen hat!

Gleichwohl wird in gewissen deutschen Parteilagern heute noch, wie schon seit Jahren, als Parole der Ruf nach einem neuen Münzbunde ausgetheilt. Auch denen, welche herbeiströmen, um gegen die Einzeichnung ihres Namens unter die heilbringende Bittschrift von allen Uebeln erlöst zu werden, wird die Sache als eine höchst einfache vorgestellt. Es giebt kein untrüglicheres Mittel, sich eine Aufgabe leicht zu machen, als wenn man sie gar nicht kennt. Dies ist das Geheimnifs, sicherlich nicht der bimetallistischen Vertretung in der Wissenschaft, wohl aber der bimetallistischen Agitation im Lande.

Mit sachlichen Auseinandersetzungen gegen eine solche Agitation zu kämpfen, wäre verlorene Mühe.

Wenn ich mich der Arbeit unterzogen habe, die hier angehäuften Erfahrungen zu einem Gesammteindruck zu­sammen zu fassen, so geschah es, weil meine persönlichen