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Zur Geschichte des lateinischen Münzbundes.
Neuerdings nun hat der Verlauf der im Juli dieses Jahres zu Paris abgehaltenen Conferenz der lateinischen Münzverbündeten die Tbatsachen, welche beredter sprechen als alle De- ductionen, um eine bereichert, die an Wucht des Inhalts und des Effekts alle vorangegangenen übertrifft und für jedes sehende Auge das Ende der bimetallistischen Bemühungen verkündet. Denn aus diesen Berathungen ergiebt sich sonnenklar, dafs die Staaten alle nicht mehr an die Zahlungskraft des Silbers glauben und in eine neue Verlängerung des Vertrages nur eintreten, um sich auf den Uebergang zur einfachen Goldwährung vorzubereiten. Dies des Näheren zu zeigen ist die Absicht der hier folgenden Darstellung. Und aufser dieser eclatanten Thatsache liefert der Verlauf der Conferenz, die heftige Polemik in ihrer Mitte und aul'serhalb derselben in den betheiligten Ländern, gewissermafsen als wertvolles Nebenprodukt, den Beleg zu den unübersehbaren Gefahren und Schwierigkeiten einer solchen Allianz. Schon die vier engverwandten Staaten gerathen in solche Mii'shelligkeiten. Welche Pandorabüchse wäre erst ein Weltbund von sechszehn Staaten dies- und jenseits des Ozeans!
Zum Verständnifs der Sache wird es nothwendig sein, in ganz kurzen Zügen, an die früheren Vorgänge auf diesem Gebiete anzuknüpfen. Am 23. Dezember 1865 wurde die lateinische Union zwischen Frankreich , Italien , Belgien und der