IX.
Die Verkündimg der ausscliliefslichen Goldwährung in dem lateinischen Bunde.
Es erübrigt jetzt noch, einen Blick auf diejenigen Vorgänge im Schoofse der letzten Conferenz zu werfen, welche dafür zeugen, dafs der Glaube an die Erhaltung des Bundes und hauptsächlich des lictiven Silberwerthes in demselben immer mehr schwindet. Der schweizer Bundesrath hatte seine Delegirten ausdrücklich beauftragt, Vorschläge zu machen, aus welchen diese Präoccupation kennbar wird. Sie entledigten sich ihrer Aufgabe mit der Erklärung, es sei nothwendig, die Masse des unproduktiven Silbergeldes heute wenigstens schon um Etwas zu erleichtern, indem man einen Betrag von 400 bis 500 Millionen silberne Fünffranken einziehe. Die Motivirung geht von dem Gedanken aus, dafs die Silberproduktion beständig im Zunehmen sei, die Vorliebe des Publikums für das Gold beständig deutlicher »hervortrete; dafs alle Versuche zur Herstellung eines internationalen Doppelwährungsbundes mil'slungen seien; habe doch Holland selbst sich von seinen Kammern ermächtigen lassen, 25 Millionen Gulden Silber zu verkaufen, um seinen Goldvorrath zu stärken; die Zukunft drohe mit weiterem Niedergang des Silbers, und selbst wenn man noch an Illusionen über die Herstellung eines bimetallistischen Bundes festhalte, müsse man den Silbervorrath der Union, der eine stetige Bedrohung für den Geldverkehr sei, herabmindern.