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Die Schicksale des lateinischen Münzbundes : ein Beitrag zur Währungspolitik / von Ludwig Bamberger
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Anhang.

Auszug aus dem stenographischen Protokoll des belgischen Abgeordnetenhauses vom II. August 1885.

Der Finanzminister Beernaert eröffnet die Verhandlungen mit einer Einleitung, in der er die, dem Leser dieser Dar­stellung nunmehr bekannten Thatsacheu kurz zusammenf'afst. Aus seiner Rede sei hier nur der Nachweis hervorgehoben, wie sehr sich die vorgeschlagene Liquidation zum Nachtheil Belgiens wenden würde, wenu nicht nach irgend einem Ver- hältnifs des einzelnen Unionsstaates zur Gesammtheit, sondern nach der Urheberschaft der Prägung die Last der Umwand­lung in Gold getragen werden sollte.

Wenn jeder der verbündeten Staaten in demselben Ver­hältnisse geprägt hätte, so würde sich der Verlust auch ent­sprechend vertheilen. Aber dem ist nicht so: die Schweiz hat fast gar keine nationalen Münzen, und Italien hat deren viel weniger, als seiner Bevölkerung entspricht; hingegen hat die Brüsseler Münze viel mehr Gold und Silber geprägt, als es die Bedürfnisse des Landes verlangten. Seit 1865 hat man hier für 553 Millionen Gold- und 350 Millionen grobe Silber­münzen geschlagen; demnach würden wir einen Verlust tragen, dem die Schweiz und Italien beinahe gänzlich sich entzögen."

Zum Schlufs fafst der Redner diesen Gedanken noch ein­mal wie folgt zusammen:

Die Regierung ist der Meinung, dafs, wenn bei Auflösung der Union die Demonetisirung des Silbers beschlossen werden