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Die Schicksale des lateinischen Münzbundes : ein Beitrag zur Währungspolitik / von Ludwig Bamberger
Entstehung
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VIII.

Belgien und die Schweiz in ihrem Verhältnifs zur Liquidation.

Bis hierher sind die Gegensätze, welche in der Conferenz im Monat Juli aufeinander trafen, ihrem Inhalt und ihrer Entstehung nach geschildert und auf ihren inneren Werth geprüft worden. Die französischen Delegirten hielten an der ihnen gegebenen Instruction stramm fest. Die Nachgiebigkeit gegen Italien und Belgien sollte nur darin sich hethätigen, dafs man ihnen, wenn sie sich für das Ende eines neuen, durch eine Reihe von Jahren zu schliefsenden Vertrags zur Ausgleichung in Gold verstehen wollten, von da an eine längere Frist zur Abtragung dieser Last gestatten wollte. Man machte ihnen die Unterzeichnung des Wechsels so leicht, wie ein Mann, der einem armen Teufel auf hohe Zinsen leiht, es nur machen kann: Ihr braucht ja nicht sofort zu zahlen; kommt Zeit, kommt Rath; für den Augenblick erneuern wir Euch den Contract, braucht Ihr den Beutel gar nicht aufzu­machen; für's Erste seid Ihr aus der Verlegenheit; bedenkt nur, was in fünf oder zehn Jahren kommen kann, um Euch eine Zahlung des heute unterschriebenen Wechsels möglich zu machen. Man kennt ja diese schönen Worte und wie Viele schon in diese Falle gegangen sind.

Aber die Belgier sind solide, kaltblütige Leute. Sie wissen sehr gut, dafs Unterschreiben nur für leichtsinnige Schuldenmacher etwas Anderes ist als zahlen; und obwohl sie