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Christian Thomasens Von Der Kunst Vernünftig und Tugendhaft zu lieben : Als dem eintzigen Mittel zu einem glückseeligen, galanten und vergnügten Leben zugelangen, Oder: Einleitung Der Sitten-Lehre ; Nebst einer Vorrede, In welcher unter andern der Verfertiger der curiösen Monatlichen Unterredungen freundlich erinnert und gebeten wird, von Sachen, die er nicht verstehet, nicht zu urtheilen, und den Autoren dermahleins in Ruhe zu lassen
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Vorrede»

gehende ein, dersclbige sey ein tugend-haffter ehrlicher Mann, der keine solcheLaster begehe, die der Hencker und dieObrigkeit bestraffe, wenn er gleich sonstneidisch, grausam, betrieglich, stoltz,unbarmhcrtzig, und so weiter sey. Die-ses seyen menschliche Schwachheiten,die kein Mensch in dieser Welt, ja nichteinmahl ein Christ loß werden könne»Und wer sich einbilde oder die Jugendanders lehre, und zu einen Tugendhaf-ten Leben anmahnen wolle, seyein Fan-taste oder Heuchler. So offen-barlich aber als der grosse Haussen sol-cher Christen durch die Heydcn beschä-met wird, und ftine Viehischheit durchsolche Lehre sehen lässet, so wenig ha-ben wir solcher öettien ihre LenlurenAll fürchten.

z. GOtt sey Dcmck, daß wir nochunter Menschen, ja unter wahren Chri-sten leben, ob gleich derer Anzahl sehrwenig und geringe ist. Beyde werdengar deutlich erkennen, daß ich nicht zu-viel von der Tugend und wahren Liebeb 4 ge-