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Erfindung der Schreibekunst. 13

§. 7.

Der Name dieser Schrift oder vielmehr ihrer Charaktereim Allgemeinen war von jeher bei allen Völkern, je nachseiner Anleitung, verschieden. Die deutsche BenennungBuch-stab" wollen Einige von den hölzernen (buchenen) Stäbchenherleiten, durch welche manche Völker des Alterthums, dienoch des Schreibens unkundig waren, sich aus der Ferne ibreGedanken mitzutheilen suchten. ^) (S. §, 1>) Verschieden istauch die Meinung hinsichtlich der Ableitung der Gestalt derältesten Schriftlichen, die Einige von der Form, welche derMund bei dem Aussprechen der einzelnen Laute bildet; Anderevon dcu Umrissen der Gesäße, womit man Wasser schöpft;'^)und wieder Andere aus Abkürzungen der Aegyptischen Hiero-glyphen °) herleiten wollen. Eine sehr wahrscheinliche Mei-nung hierüber äußert Fromann,") indem er behauptet: daßman aus der Menge der vorhandenen Zeichen, deren mansich in der Bilderschrift oder vielmehr der Hieroglyphcnschriftbedient, so viele Zeichen ausgewählt, als zur Bezeichnung derTöne nöthig gcw-sen.Mau wählte aber," fährt er fort,solche Zeichen hierzu, deren Name sich mit dem Laute an-fing, der dadurch bezeichnet werden sollte; daher erhielten dieältesten morgenläudischen Buchstaben solche Benennungen, dienicht nur einen gewissen Laut, sondern auch eine gewisseSache bezeichneten. Weil z B. die Fignr x in der ältestenZeichensprache einen Ochsen bezeichnet, der bei den Mor-genländern Alcph genannt wurde, so wählte man diesesZeichen, dessen Name sich mit -» anfing, zur Bezeichnung desLautes », und nannte es auch Aleph. Desgleichen wählte

Z.) Fabricii Allgcm. Hist. der Gelehrs. ir Thl. S. 183.

2. ) Jntellig. Blatt der Ällgem. Lit. Ztg. Jena 1602. Nr. 58.

3. ) ck» kuixuos M-m. äüns I'Iiistoiiü ,Ie I'^«»>1emiv llvs in-

svi'iptioi>8 XXIX. p. 1 2U.

4. ) visx, lll? eausi» iiominunt litvi'iii!ini Ividr, i» seinen npus,?,

1'mii. I. i>. I0Z, 133.