14 Erstes Buch. Erster Abschnitt.
man wegen des Anfangsbuchstabens die Figur welcheBeth heißt, und in der Zeichensprache ein Haus angezeigthatte, zur Bezeichnung des Buchstabens b, und ebenso dieFigur "1, welche Daleth hieß und eine Thür bedeutet hatte,zur Bezeichnung des Tons ,1 u. s. w. Wir werden weiterunten noch einmal auf diesen Gegenstand zurückkommen.
§. 8.
Durch die Erfindung der Buchstabenschrift konnte dieSchreibekunst erst ihren heilsamen Einfluß auf die fortschreitendeGeistesbildung, den wechselseitigen Verkehr und alle industrielleuud gesellige Verhältnisse der Menschen änssern, welchenAmclang!) und Andere schon bis in das Kleinste verfolgthaben, weswegen wir uns hier einer so oft wiederholtenSchilderung desselben füglich enthalten zu dürfeu glauben. —Schon die Alten scheinen eine Ahnung dieses Einflusses gehabtzu haben; denn sie hielten die Erfindung der Buchstabenschriftfür so wichtig und übermenschlich groß, daß Einige sie Gott selbst zueigneten, der sie schon dem Adam, nach Anderenaber dem Moses eingegeben.2) Allein daß sie nicht unmit-telbar göttlichen Ursprungs sey, scheint die Unvollkommenheitdes hebräischen Alphabets zu verbürgen. Auch läßt sich nichtdenken, daß Moses eine so wichtige Eingebung oder Anleitungganz unerwähnt und ungerühmt gelassen hätte. Andereschreiben diese Erfindung ebenfalls dem Vater des Menschen-geschlechts oder seinem Sohne Seth oder wenigstens demHenoch zu, weil, wie sie glauben, die wahre Lehre sich nichtdurch bloße, mündliche Ueberlieferung hätte erhalten können.")
z.)Amelang, von dem Alterthume der Schreibekunst in derWelt, besonders zu Briefen zc. Leipzig Z800. S. Z. 3. ff.
2. ) G. Chr. Hamvergcrs Nachrichten von den vorzüglichsten
Schriftstellern, die vom Anfange der Welt bis um 1500 gelebthaben.
3. ) Heumanns acw pllilos, Vol. I. p. 80«.
4. ) Hambergcr a. a. O. H. 3.