Druckschrift 
1/2 (1834)
Entstehung
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Erfindung der Schreibekunst. 21

und .ihre auf Münzen und Steine» aufbewahrte Gestalt be-zeichnet diese Gegenstände, obgleich unvollkommen, doch nochkenntlich genug. Unverkennbar ist dieß au Aleph, Beth,Gimmel, Dalcth, Jod, Kaph, Lamcd, Mein, Nnn,Ain, Pi, Resch, Sin. Da diese Namen punisch sind,so deuten sie auf einen Erfinder aus Phönizien ; aber diedamit benannten nnd durch die Buchstabenfigur bezeichnetenGegenstände weisen eher auf Aegypteu hin. Ale pH war derin Aegypten verehrte Ochse, Beth die Pyramidcnform derAcgyptischen Hänser, Daleth die Thürgestalt, die eher fürein Aegyptisches als für ein Phönizischeö 5?aus paßt, Joddie zuwerfende Hand, Kaph die empfangende Hand undAin das Auge, welche nach Diodor unter den AegyptischenZeichen der Aegypter vorkommen; Lamed vermuthlich einhieroglyphischcr Griffel, Nnn der Fisch, wovon eine Gattungin Aegyptcn unter die göttlichen Thiere gezählt wurde, dieKreuzfigur Tau ist ganz ägyptisch. Hier kommt nun dieGeschichte zn Hülfe. Sie erwähnt eines Platzes in Mcmphis,welcher die Tyrischc Lagerstätte hieß. Das Orakel zu Dooona,sagt sie, habe seinen Ursprung Phöniziern aus dem Acgypti-schen Thebe zu danken; und die Phönizischc Tradition machtsogar den Taaut, der in Acgypten die Buchstabenschrift er-funden haben soll, zu einem Phönizier, folglich wurde dieBuchstabenschrift in Aegypten von einem Phönizier Taaut ineinem sehr frühen Zeitalter erfunden. Dagegen behauptenandere gelehrte Altcrthnmskeuner, daß die Aegypter erst gegendie Zeit Psammetichs, der seit 3300 regierte, die Buchstaben-schrift aus Phönizien erhalten hätten, ^) Hält man aber auchdieser Meinung die von ihren geschätzten Autoren in demunten iu der Note bemerkten Werke dafür angeführten Gründezu gnt, so ist doch leicht einzusehen, daß, wenn auch Taautdie Buchstaben in Phönizien erfunden habe, sie theils durch

I.) Bibliothek der alten Literatur und Kunst, herausgegeben vonC. Tychscn und A. H. L. Heeren. Göttingen 1789.