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3l1 Erstes Buch, Erster Abschnitt

nenschrift, welche man in Dänemark gefunden hat, ist vonWormius gesammelt und erklärt worden ^). In Schweden findet man keine Runenschriften aus den heidnischen Zeitenmehr, und setzt ihr Zeitalter von Jahr 1000 bis 1Z50 2).In Island war dieselbe auch schon vor Einführung des Chri-stenthums bekannt, wurde aber bei der Verbreitung der christ-lichen Religion ebenfalls durch die lateinischen Buchstabenverdrängt 2).

§. 1k.

Im südwestlichen Deutschland lernte man sehr frühe schonauch die griechischen Buchstaben, und zwar durch die Gallierkennen, bei denen sich die Druiden bereits zn Cäsars Zei-ten derselben bedienten Die Gallier erhielten sie von denausgewanderten Phocäern, die im Jahre 3445 Marseille erbauten, und theilten sie den Franken mit, als diese Gallien eroberten. Doch wurde die Schrcibekuust unter den Deutschenvor dem vierten Jahrhundert nicht gemein 5). Erst im Jabr365 erfand Ulfilas oder Wolf, ein Kappadocier nnd Bi-schof der Möso-Gothen, die sogenannten GothischenBuchstaben, die älteste deutsche Schriftart, die er aus demAlpabet der Grieche» bildet b). Ucberhaupt machten sich dieersten christlichen Religionslehrer Und Apostel der verschiedenenVölker nm die Verbreitung der Buchstabenschrist sehr verdient.So versuchte der Slaven-Apostel Cyrillus 863 die Sla-vonische Sprache mit griechischen Buchstaben zu schreiben, undda er mit diesen nicht zureichte, so fügte er mehrere Tonzei-chen hinzu, woraus das aus 44 Buchstaben bestehende Cy-

1. ) >V»linius ,Ie litci'iltur» rimnlca.

2. ) H. Sjöbergs Eltg- z. Kenntniß der vaterl. Antiquitäten,

z. Abthlg Lund 1797.s,) Webrs vom Papier. ??8S. S- 51.

4, ) ^ul. Luesnr ile »eiln ^uUicn, 1^. VI. c. Z4>

5. ) v»n>. inx ile «i'I^ine jur. kerm, I, p. I. v. 2. p, 3.k.) Meusels Leitf. z. Hist. d- Gelehrs. 2. Abthlg. S. 5L!i,