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Erfindung der Schreibekunst. 33

Vervollkommnung der Schreibckunst. Anch ist sie der Naturselbst angemessener als die orientalische Schreibart. Die ersteBewegung der Hand geschieht bei jedem Gebrauch derselbengewöhnlich von innen nach außen; selbst die Züge der orien-talischen Buchstaben werden hänfig von der Rechten zur Lin-ken gemacht Ueberlcgt man überdies), daß bei der letzten oderunserer jetzigen Art zu schreiben, die Wörter einer Linie oderZeile immer unverdcckt vor uns liegen, bei der morgenländi-schen hingegen zum Theil von der Hand und der Feder ver-deckt werden, so wird man gewiß unserer Schreibart den Vor-zug vor der orientalischen einräumen müssen.

§ 20.

Nach den verschiedenen Schrift- und Schreibarten deralten Völker verdienen nun auch die Materialien bemerkt zuwerden, die ihnen zum Schreiben gedient haben. Sie be-standen theils aus harten, theils aus weichen Stoffen.Zn den ersten gehörten Steine, Metalle, Holz, Elfen-bein und Thierknochen. Von der Steinschrift zeugendie in Grotten bei dem Aegyptischen Thebe aufbewahrtenSäulen Thots oder Taauts, auf die er seine Lehren undBegebenheiten, Namen von Ländern und Städten, von Völ-kern und Königen, seine Sentenzen und Rezepte schrieb, nnddie, nicht nur dem Sanchuniaton nnd Manetho alsUrkunden bei Abfassung ihrer Geschichtsbücher, sondern auchden Philosophen Griechenlands, Pythagoras und Plato als Quellen ihres philosophischen Studiums dienten. Fernerdie Säulen des großen Sesostris, der bald nach denHyksosaden, den berüchtigen Hirtenkönigen, Aegypten be-herrschte; imgleichen mehrere Statuen, wie unter anderendie des Königs Sethon in dem Tempel des Vulkans ^);endlich die Pyramiden, unter welchen die von König Cheops mit ihren vielen untcrirrdischen Gemächern, so wie die vondem König Asychis von Ziegelsteinen erbaute, zu den mcrk-

Z) Hcrodot II. 141,

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