Erfindung der Schreibekunst.
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ältesten Zeiten auf ungegcrbte Hammel - und Ziegenfelleund nach Diodor 2) die Perser von alten Zeiten her ihreAnnalen aus Häute u, s. w.; Felle und Häute aber, auf dieman in alten Zeiten schrieb, können nicht ganz roh gewesenseyn, und müssen wenigstens ihrer Haare beraubt, getrocknetworden und außerdem auch noch einer anderen Bearbeitungunterlegen seyn, wenn wir gleich nicht mit Bestimmtheit wissen,worin sie bestanden, sonst hätte man wohl schwerlich daraufschreiben können. Nach der Erfindung des Papiers bedientensich die meisten Völker und unter ihnen auch die Jonicr,statt der Thierfelle, zunächst des ägyptischen Rohrpapiers undspäter der Charte zum Schreiben und bezogen solche vonAlcrandricn,
Nach dem Tode Alexanders des Großen bildetensich in den von im eroberten Ländern verschiedene Königreiche,und so in dem asiatisch^griechischcn Lande Pergamus, dasKönigreich gleiches Namens, dessen Beherrscher den nämlichenEifer und die gleiche Liebe für die Wissenschaften bewiesen,wie die Ptolemäer in Aegypten . Sie legten, wie diese,in Alerandrien, eine große Vüchersammlung iu Pergamus an,die nach Antonins ans den Wunsch der Cleopatra nachAlerandrien bringen ließ. Es herrschte ein edler litcrärischerWetteifer zwischen beiden Städten, zwischen Ptolemäusvon Aegypten und Eumenes von Pergamus. Allein derErstere, der, wie Plinius ^ erzählt, nicht wollte, daß seineBibliothek von irgend einem Anderen übertroffen würde, ver-bot ans Eifersucht die Ausfuhr des Papyrus und der Charteaus Aegypten , nm den Eumenes an der Ausführung seinesVorhabens zu verhindern. Ob indessen wirklich Mißgunstoder vielmehr der eigene Papierbedarf den Ptolemäus zudiesem Verbote bewogen, verdiente wohl ans anderen Quellennäher erörtert zu werden. Ebenso auch die Frage, von wel-
1. ) Ii. V. n. 5«, oder Tcrpsich. I. >'!. <:. S8,
2. ) Lilil. Iiixt«»'. I. P- «4.
3. ) Inst, nat. Iv. XIII. 2l,