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1/2 (1834)
Entstehung
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Erstes Buch. Erster Abschnitt.

auch die Gestalt eines Horns und hießen dann Oornns.Sie enthielten aber nicht immer blos schwarze Dinte. DerTitel, die Ansangsbnchstaben, Randglossen nnd Unterschriften derBücher, wurden oft mit Purpur-, Zinnober-, Mcuig-, zuweilenauch mit blauer, grüner oder gelber Dinte geschrieben, daherder Name Rubrik entstanden >). Prachtvoll aber war be-sonders die Gold- und Silberschrist, womit bisweilen voneigenen Künstlern eine wahre Verschwendung getrieben wurde-).Montfaucon^) beschreibt ans einigen alten Schriftstellerndie Art, wie diese Metalle znm Schreiben zubereitet wurden.Was endlich die Schristzüge betrifft, so schrieben die Rö-mer in früheren, wie noch in späteren, Zeiten gewöhnlich mitIInein.1 - Buchst abcn. Doch bedienten sie sich auch öftersder kleineren oder Cursivschrift, wie diese mit solchenCharakteren geschriebenen Handschriften beweisen, die man umdie Mitte des vorigen Jahrhunderts in Herkulanum gefundenhat, welche Stadt mit Pompeji und Stabia unter der Regie-rung des Titus mit der Lava des Vesuvs bedeckt wurde.

§. - 22-

Nach Erfindung der Schreibekunst gab es bald auchLeute, die sich ausschließlich mit derselben beschäftigten. InAegypten waren es die Priester, die sich dadurch so sehr umdie Literatur und Gelehrsamkeit verdient gemacht haben. Ihnenschreibt Herodot ausdrücklich die Kenntniß dieser Kunst zu.Sie gebrauchen, sagt er, zweierlei Buchstaben: ihre eigenennämlich werden die heiligen, die" anderen die gemeinengenannt"). Nach Plato^) und Strabo ^) hatten die Prie-ster und unter ihnen besonders die sogenannten heiligen

1 ) ?kniVL!ttl tiüitv ,!e ,I!i>Ic»u. I. e, vitp II.

2.) IIit'.'»n.vi»n» XVIII acl I!ii«t>,<.!>. I^ili. IVUZ. 'IV»ii

IV. j>. 2. i>. 4!Z. «yiz.

2 ) Z-Ionlkaucoil ?itlae»xr. Aiav<'. 1^. I. I.Z.) II« i n ll » t. II. 28 et 3«.

4.) ?I»tn im Timäus-z.) 8li-il1> 15. 17.