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1/2 (1834)
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51
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Erfindung der Schreibekunst. 51

«Schreiber, sowohl für die Aufbewahrung dessen, was ihreVorgänger ihnen überliefert hatten, Sorge zu tragen, als auchdie merkwürdigen Ereignisse ihrer Zeit in Schriften aufzu-zeichnen, welche dann in den Tempeln niedergelegt wurdenund die Tcmpclurkunden die wichtigsten Quellen der altenVölkergeschichtc bildeten. Die ältesten Schreiber und Abschrei-ber dürften sich unterdessen unter den Priestern, Leviten undProphetenschülern der Juden finden. Schon in Gosen hiel-ten die Letzteren ihre Schoterim oder Schreiber, welche dieStammtafeln der Familien u. f. w, besorge» mußten; undEsra , der sonst Priester war, bekam den Namen So pH eroder Schreiber, weil er die Bücher des alten Testaments ab-schrieb oder abschreiben ließ. Groß war ohne Zweifel auchdie Anzahl von Schreibern und Abschreibern in Griechen-land , noch weit größer aber in Rom, wo Legionen der-selben für Privatpersonen ^) und für den Staat ^) gleichsamals Tagelöhner arbeiteten Fast jeder bemittelte Bücher-freund hatte unter seinen Freigelassenen oder Leibeigenen einigeSchreiber»). Selbst die Frauenzimmer hatten ihre ^u-vill»8 libraria«, und Freigelassene erwarben sich durchAbschreiben znwcilcn ihren Unterhalt 5). Auch die Buchhändlerunterhielten eine Menge Schreiber, durch die sie die Werkeder Gelehrten abschreiben ließen, mit welchen sie Handel trie-ben. Man unterschied die Schreiber in Schön schreib erund Geschwindschreiber oder Notarien, deren Schnel-ligkeit im Schreiben von Martial besonders gerühmt^) undvon Auson bewundert wird?). Sie schrieben aber eben

1. ) Licer» s,I >1iv. V. 2t>

2. ) Ictenr in Verrein.

Onrnelii Lmnenes: uns re veril. 8icut sunt, mercenitrii

«crilttl existimilntur,4,) I^aur. ?iAn»r!i Lnmillent. »le servis. ^miiteloll. IL74. p> 2,8.5 ) ^>iven»I. sat. VI. v. 475.ö.) lU-irtl-tl I.. XIV. Splxr. 18,7.) ^n«nii. varmen 0X1/,

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