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Erfindung der Schrcibekunst. 53

Völker befanden. Die Schriften derselben wurden allenthalbenin den Tempeln unter der Aufsicht der Priester aufbewahrt'die sie allein zu schreiben, zu lesen und zu erklären verstanden.Selbst der Karthaginensische Suffet Hanno, der um dasJahr 550 vor Christus eine Entdeckungsreise und Colonisa -tionsfahrt längs der Westküste von Afrika unternahm, weihtenach seiner glücklichen Zurückkauft eine Tafel mit der Nachrichtvon seinem Unternehmen, nach altem Brauche als Denkmalin dem Tempel des Kronos zu Karthago. Daß Sanchunia-thon seine Geschichte Phöniziens aus den dortigen Tempelar-chiven und der Aegyptische Priester Manetho die GeschichteAeguptens aus den, seiner Aufsicht anvertrauten Tempelurkun-den geschöpft habe, ist schon oben erwähnt worden.

§. 24.

Die zu einem Maunscnpte gehörigen cinzelen Blätterbildeten zusammen ein Buch, lateinisch über. Den deut-schen Namen leitet von Ludewigi) von dem Baume ab,den wir Buche nennen, dessen Rinde, Blätter und geschliffenesHolz man ehemals als Schrcibmaterial benutzte; der lateinischeName stammt von einem anderen Stoffe, nämlich von deinBaumbaste, auf welchen man ebenfalls schrieb, und der inder lateinischen Sprache über heißt 2). Eben so führen dieBlätter eines Buches, koli», ihren deutschen uud lateinischenNamen von den Baumblättern, welche das erste Schreibma-terial nach der Erfindung der Buchstabenschrift waren ^). '

S- 25.

Die äußere Gestalt der Bücher im Alterthume war vonder jetzigen sehr verschieden. Man faltete anfänglich die Blät-

1, ) ve I^urlvviA, Vita Austin, ö, 27.

2. ) Riervn ziou» exist. 42. kurtius VIII, 9. 15. kil^iollarii^

1^. XI. r. ZK. Isiil. Oiix, I/. VI. <:. Z2.

Z.) Einige leiten die Wörter Buch und Bogen von dem deut-schen Zeitwort biegen ab. S. Frisch 's deutsch - lat. Wör-terbuch, Berlin I74i; und Adelungs Versuch eines Wörter-buchs- Leipzig i??t.