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1/2 (1834)
Entstehung
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71
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Bibliotheken:c. im Alterthume. 7i

brünstc vernichteten Bibliotheken suchte Domitian wieder-herzustellen.^ Im zweiten Jahrhundert stiftete Trajan eineBibliothek, die nach seinem Vornamen Illpius, die Ulpischegenannt winde, und wegen ihres Reichthums an sogenanntenlibri« liateis (auf Leinwand geschriebene Bücher) berühmt undzugleich ein Versammlungsort der Gelehrten war. (S. obentz. 20 ) Im Jahre 135 nach Chr, G. ließ Hadrian einprächtiges Gebäude zu einer Bibliothek aufführen; und imTempel des Herkules zu Tibur stand die nach diesem Ortebenannte Ti berlinische Bibliothek. 2) Außer den vielenzum Tbeile sehr ansehnlichen Privatbüchersammlungen, z. B.des Mäcenas , Julius Martialis, Herennius Se-il eru 6 und besonders der ans 62,00(1 Bänden bestehendenBibliothek des Q- Serenus Sammonicus , die er seinemSchüler, dem jungen Gardian Gardian III ver-machte,^) zählte man zu den Zeiten Honorius und Va-lentinian III. in Rom noch 29 öffentliche Bibliotheken,")die aber im 5ten Jahrhunderte durch die öfteren Eroberungenund Plünderungen Roms durch die Barbaren meistens zuGrunde gingen. Daß es aber anßer der Hauptstadt auch inden kleineren Städten und auf dem Lande Bibliotheken gab,beweisen die obenerwähnte Tiburtinische im Tempel des Her-kules, so wie die vom Plinius in seinem GeburtsorteComo errichtete öffentliche Bibliothek, bei welcher er zu-gleich^ ein Stipendium für junge Lente, die kein Vermögenzum Studieren besaßen, stiftete, s) Eine zweite Bibliothekhatte Plinius im Laurentino, 6) welche beide wohl beiden Einfällen der Barbaren das Schicksal der römischenBibliotheken getheilt haben werden.

z ) 8uvtn» !n vita Ooinltiitni <.-, 2g.

2, ) Bayle hist. krit. Wörterb. IV. S, 3«8.

3, ) Meusel a. a, O. 2, Abthlg. S. 430.

4, ) Alnriltni'ii tliesiiui. in8«rij>t. 1°. IV, «, 2IZS 2132.S) ?Iinii epist. 1^. I. «zpist, 8.

K.) Iliiäcin I/, II. vplst. 18-