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1/2 (1834)
Entstehung
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74
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74 Erstes Buch. Zweiter Abschnitt.

wurden. ^) In solchen Bnchlädcn hatten die Gelehrten ge-wöhnlich ihre Zusammenkünfte nnd in einem derselben machteder Philosoph Zeno die Bekanntschaft des Crat es. Beiden Römern war nicht mir das Abschreiben, sondern auchder Handel mit Handschriften gewöhnlich ein Geschäft derSclaven und Freigelassenen. Diejenigen, die sich mit dem-selben beschäftigten, hießen tidr-trii, obgleich dieser Ausdrucknicht selten blos die Abschreiber bezeichnet. Selbst Unter demWorte ditiliop ol» verstand man bald einen Abschreiber,bald einen Handschriftenhändlcr, welches daraus leicht zu er-klären ist, daß beide Geschäfte oft mit einander verbundenwaren. Die Lilitiopoliie oder eigentliche Handschriftenhändlerunterhielten besondere librarios oder Abschreiber blos inihrem Geschäfte, wenn sie solche nicht unter ihren Dienernoder Leibeigenen fanden. Atticus, der sich mit dem Buch-handel besonders befaßte, nahm keinen Knecht an, der nichtim Schreiben geübt war. Unter den Kaisern kamen der Buch-handel und die Lit>Iioi>oI»e sehr in Flor. Zur Zeit des Horazwaren die Gebrüder Sosii die berühmtesten Buchhändler inRom/-) wozu ihre Sorgfalt für schöne und korrekte Abschrif-ten und ihre geschmackvolle, äussere Ausschmückung der Bücherdurch lockende Einbände u. s. w. nicht wenig beitrügen. Einanderer berühmter römischer Buchhändler war l'rviilion, dersich nicht darauf beschränkte, die gemachten Abschriften sogleichdem ersten besten Käufer zu überlassen, sondern ans Qninc-tilians Rath dafür sorgte, daß sie zuvor von den Autorenund Kritikern durchsehen und rczcnsirt wurden. Cicero, Horaz ,Martial, Catull und Andere nennen uns ausserdem als Buch-händler ihrer Zeit: ^traiotus, veeius, Illpius, Va-lerianvs, ^uvunllus, I?e1ix, vicin^siu«, 1'ettie-nu8, >8ec!uiiiZll5, pkr^xus eto., welcher Letzterer sogarden Nameu (tootor lilirarius erhielt. Auch die römische»

z.) Iincn <!ltat. L. X. <!. 5.2.) »nr-lt. I. Lp, XX. 2.