80 Erstes Buch. Zweiter Abschnitt.
besaß, die sein Nachfolger Jovian verbrennen ließ, KaiserValens scheint ebenfalls ein. Frcnnd der Bücher gewesen znseyn. Man kennt von ihm noch den Befehl an seinen Statt-halter Klearch, ihm sowohl zum Schreiben neuer, als zurWiederherstellung alter 0o<lioes erfahrene ^utiquarios— unter,welchem Worte oft ein Schreiber verstanden wird — undzwar vier, die im Griechisch« und drei, die im Lateinischschrei-ben geübt seyen, zu besorgen. 2) Gleichwohl wurden unterihm, wenn auch nicht auf seinen Befehl, eine Menge Bücherverbrannt. Weil nämlich Einige, die in magischen Schriftennach seinem Thronfolger geforscht hatten, von ihm hingerichtetworden, suchten viele Bücherbcsitzer dadurch den Verdacht vonsich zn entfernen, daß sie alle ihre Schriften, gute und schlechte,ohne Unterschied den Flammen übergaben-°) Theodosius der Jüngere war ein so großer Bücherfreund, daß er so-gar das neue Testament und mehrere Schriften der Kirchen-väter mit eigener Hand abschrieb und diese Copie der Biblio-thek einverleibte. Dagegen ließ Leo der Bilderfcindin Constantinopel eine Sammlung von 33,000 Büchern ver-brennen, unter welchen sich ein mit Gold und Edelsteinen be-setzter Evangelicncodei' befand, der 15 Pfuud wog. 5) End-lich besaßen auch die griechischen Klöster auf dem BergeAthos, auf der Insel Patmos , zu Cassa und anderenOrten nicht unbedeutende Büchersammlungcn;6) über spätereund weniger bekannte griechische Bibliotheken aber beliebe manin Montsaucons öfters angezogener I'-ilneoKianki» Kraeo-tnachzusehen. ?)
z.) Suiäas in luv. "r. II, Lantillxiß. Z705, p. 121.
2.) karon ^nnal. IV. p. 278.
».) ^nliui-ln. RarceN. Ii. XXIX. 2,
4. ) I^»mt-it:r liv Iiivliatnec e. 7. ». Z03-
5. ) IIii>> x. 104.
<>.) I'o««erin. ^>>viui,tii8. ?»iu, II, vol. äx>'i>>. IliVS, p, 42-7.) k « «<zns. Inliliotli. n. XX ot s^>z>.