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1/2 (1834)
Entstehung
Seite
86
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86 Erstes Buch. Dritter Abschnitt.

oben genannten, so wie die von Rhabanns Maurus,Erzbischos von Mainz, gestiftete Bibliothek zn Fulda zeich-neten sich vor allen anderen in Deutschland an Alter undReichthum aus. Zu den ältesten gehört auch die Halber-städtische, vom Bischof H aym o angelegt. ^) Im elftenJahrhundert war die Bibliothek zu Hirsch au berühmt.^)In den mittleren Zeiten machten sich hauptsächlich die Klösterund unter diesen besonders die der Bcucdictiner um das-cherweseu verdient. Allein die schön geschriebenen, mit illu-minirten Zeichnungen und Gold verzierten Bücher, wie mansie damals liebte und in den Bibliotheken aufgestellt fand,kamen so hoch zu stehen, daß nur reiche Studierende sich die-selben anschaffen kouutcn. Dieß veranlaßte edle und gelehrteMänner, ihre Bucher an Schulen mit der Bedingung zu ver-erbe», daß sie ärmeren Studiereudeu uuentgeldlich zum Lesengegeben wurden. °) Da hier von der Stiftung von Bi-bliotheken die Rede ist, so hakten wir es für angemessen dievorzüglichsten der im ganzen Mittclalter sowohl in Deutsch-land als in anderen Ländern angelegten Büchersammlungen,die in der Folge vermehrt, sich bis auf unsere Zeiten erhal-ten haben, hier anzuführen.

Zu den ältesten Bibliotheken gehören unstreitig die desDomkapitels zn Prag , die schon 1142 Brand erlitt, dennoch abernoch mehrere unausgegebeiie Handschriften -und andere selteneWerke besitzt;") uud dic Ca.rolinische Universitätsbi-bliothek, die 1422 von den Hnssiten zum Theil verbraunt,nachher aber durch verschiedene Privatsammlungen, besondersaber durch Duplikate der königlichen Hosbibliothek und dieBibliothek der aufgehobenen Jcsuitcu :c> sehr ansehnlich ver-mehrt wurde. 2) Die Universitätsbibliothek zu Hei-

Z.) vu Ltlvsiiv I. «. c. p. Igg.

2. ) Fabricius a. a, O. S. 543.

3. ) Meuscls Leitf. zur Gesch. d. Gelehrs. 2. Abthlg. S. S3S.

4. ) Eben das. S. «-84.

5. ) Denis Eltg. in d. Bücherkunde, ir Thl. S. 202.