90 Erstes Buch. Dritter Abschnitt.
In Dänemark wurde 1624 die Bibliothek der Ritler-akademie zu Soroe und 1657 die Universitätsbibliothek zuKopenhagen eingeweiht. Letztere verlor aber durch'den großenBrand im Jahr 1728 den größten Theil ihrer literärischenSchätze, wurde indesseu nach und nach so wieder hergestellt,daß sie gegenwärtig an 40,000 Druckwerke und 1600 Hand-schristen enthält. Die königliche Bibliothek zu Kopenhagen wurde von Friedrich III- gegründet und zählt gegenwärtigüber 100,000 Bände. — Unter den Bibliotheken in Schwe-den verdient besonders die seit der Reformation gestifteteUniversitätsbibliothek zn Upsala erwähnt zn werden,die an 1000, zum Theil vaterländische Handschriften besitzt,unter welchen sich der oben angeführte silberne Coderdes Wulfila befindet, 2) Nicht minder berühmt ist diekönigliche Bibliothek zu Stockholm , zn welcherschon Gustav I. einen schwachen Grund legte. Sie ver-mehrte sich in der Folge sehr ansehnlich; aber GustavAdolph schenkte seine ganze Bibliothek der Universität zuUpsala. Die Königin Christine sammelte eine neue Bibliothek,nahm sie aber, als sie das Reich verließ, als ihr Eigenthummit. Der Wiederherstelle»' der königlichen Bibliothek war CarlGustav, der sie durch seine Eroberungen in Polen undDänemark , so wie durch gekaufte oder der Krone durch dieReduction auheimgefallcne Privatbibliotheken ansserordentlichvermehrte. Allein bei dem großen Schloßbrandc im Jahr1697 verbrannten 17386 Bücher und der Uebcrrest wurdesehr beschädigt. Erst unter Gustav IV. wurde eine neueBibliothek errichtet, die in dein neuen königlichen Schlosseaufgestellt und durch mehrerePrivatsammlungen und Gnstav'slll.Handbibliothek von 15000 Bänden verstärkt wnrde. ^) DieUniversitäten zu Abo und Lund besitzen ebenfalls Bibliotheken.
1. ) Denis a. a. O. S. Z9v.
2. ) Ebendas.
Z.) Busch Handb. d. Erfind. 2r Lhl. 1. Abthlg. S. t8.