Zustand des Bücherwesens im Mittelalter. S1
Bei der Domkirchc zu Lund wurde schon 1124 der Anfangzu einer Büchersammlung gemacht,
Den ersten Anfang einer Büchersammlung in England machte König Alfred im letzten Viertel des 9. Jahrhunderts,und ließ zu diesem Ende die ersten Bücher aus Rom nachEngland kommen. In diesem löblichen Vorhaben folgten ihmauch noch andere angelsächsische Könige, die sich viele Bücheraus Irland verschafften, wo die Wissenschaften schon früherblühten. Die bedeutendste Bibliothek war damals zu York -Indessen gingen die vorhandenen Büchersammlungen bei denverheerenden Einfällen der Normänner fast alle zu Grunde. 2)1450 wurde die öffentliche an der Paulskirche undim siebenzehnten Jahrhundert die königliche Bibliothek zn W e st-münster durch den Prinzen von Wales , Jacobs I.Sohn, angelegt, welche unter Georg II. mit dem 1752gestifteten britischen Museum vereinigt wurde. Dieses zerfälltin drei Abtheilungen, wovon die erste die aus 40,000 Bändenbestehende Bibliothek des gewesenen Präsidenten der königl.Societät der Wissenschaften, Hans Sloan , und die 90,000Bände starke königl, Bibliothek; die zweite Abtheilung übereine Million verschiedener Naturprodukte; und die dritte, diefür die Handschriften bestimmt, an 30,000 in Büchern undUrkunden enthält, 2) welche nach ihren ehemaligen Besitzern:dieHarlcyischen, B irchischen, Sloanischen, König-lichen uud Cottori scheu genannt werden. Ausserdembesitzt die königl. Societät der Wissenschaften eine besondereBibliothek. Eine der größten Büchersammlnngen in England besaß der Großkanzlcr und Schatzmeister Augervvle, welcherdieselbe der Universität zu Oxford vermachte und dadurch denGrund zu dem dortigen berühmten Bücherschatze legte.JedesCollegium dort hat seine eigene Bibliothek; unter allen aber
Z.) Busch Handb. d. Erfind. 2r Thl. Abth. S. 48.
2. ) Meusel a. a. O. 2. Abthlg. S. 53«.
3, ) Dcn is a. a. O. Zr Thl. S. IS2.^>),Meusel a. a. O. 2. Abthlg. S. ti«8.