Druckschrift 
1/2 (1834)
Entstehung
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100
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KW

Erstes Buch. Dritter Abschnitt.

vom Hause Este zu Fcrara, den Königen vou Neapel , denHerzoge» von Urbino , den Markgrafen von Montferrat :c.sich als Beförderer der alten Literatur auszuzeichnen, flüchtigeGriechen aufzunehmen, prächtige Gebäude zu Bibliothekenaufzuführen, Handschriften, für sie aufzukaufen, Gelehrte durchBelohnungen aufzumuntern, Handschriften zn vergleichen, grie-chische Werke in das Lateinische zu übersetzen und zn ver-vielfältigen, ') Von nun wnrdc in Italien nicht blos aufden Universitäten, sondern auch fast in alle» größeren Städtendie alte Literatur gelehrt. Vou Italien verbreitete sich dieselbedurch dcu Cardinal Nie. de Cusa, den Domimkancr PeterSchwarz, durch Rud. Agricola, Conrad CeltesProtucius, Reuchlin und Erasmus von Rotterdamnach Deutschland ; durch den Trinitarier R o b, Gagninusund Wilh Bndäus nach Frankreich; durch deu CardinalLinienes, den Ant. von Nebrira und Ludwig Vivesnach Spanien , und durch Rich. Crocus, den CauzlerThomas Morus und den Cardinal Rcginald Polusnach England Allenthalben boten die Fürsten den mit Un-wissenheit und Vüchermaugcl kämpfenden Gelehrten die Hand.'^)Wie im Men Jahrhundert durch Gerbert Pabst Syl-vester der selbst zn Cordova studirtc, der Weg zu derarabischen Literatur, so war er nun durch die geflüchtetenGriechen und ihre Schüler zu der alte» classischen geöffnet;und durch die Kreuzzügc auch dem bis dahiu iu deu Abend-ländern so fühlbaren Mangel an Papier abgeholfen worden;es fehlte also nicht mehr an wohlfeilem Schreibmaterial, dieliterarischen Schätze des Alterthums durch Abschreiben zuvervielfältigen nnd allgemeiner zu verbreiten.

tz- 37.

Bis nach Erfindung der Buchdruckerkuust geschah dießhauptsächlich in den Klöstern, unter deren Schutz sich zur

I.) Eichhorns Litrcrär>irschichte. 1. Hälfte S.21-i.S.) Deni'6 a. a. O. ir THI. S. ss.