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Schreibmaterialien im Mittelalter. 113

die in Italien waren, wo erst im t4tcn Jahrhundert eineandere berühmte Fabrik bei dem adclichen Schlosse Fabriano in der Mark Ancona errichtet winde, die den nachherigenPapiermanufactnren Italiens zum Muster gedient zu habenscheint. 5) Aus mehreren von Breitkopf angeführten Ur-kunden erhellt unwiderlegbar, daß vom 9ten bis um die Hälftedes i4ten Jahrhunderts in Italien kein anderes als Baum-wollcnpapier im Gebrauche war. Daß aber dasselbe damalsvon schlechter Beschaffenheit gewesen seyn mnß, beweist einBefehl Kaiser Friedichs II. vom Jahre 1221:daß künstigalle öffentliche Instrumente blos auf Pergament geschriebenwerden sollten; daß mit Instrumenten, die auf Papier ge-schrieben wären, kein Beweis solle geführt werden könnenund alle auf Banmwolleupapier geschriebene Docnmente binnenzwei Jahren umgeschrieben seyn müßten." 2) Noch über hun-dert Jahre später mußten die Notarien geloben, kein Instru-ment iu eiinrt-t bamk^vina auszufertigen. ^) Die AngrenzungFrankreichs an Spanien und Italien läßt vermuthen, daß derGebrauch des Baumwollenpapiers aus beiden Ländern sehrbald dahin gelangt sey. Aber die Kunst, solches zu bereiten,wurde den Franzosen , wie wir weiter unten sehen werden,viel später als den Spaniern und Italienern bekannt, und dasBaumwollenpapier ihnen, wie im 5ten und 6ten Jahrhuudertdas ägyptische, von anderen Nationen zugeführt. Die Zeit,zu welcher man sich desselben in Frankreich zu bedienen an-fing, ist uicht mit Gewißheit zu bestimmen, da es durchausan Nachrichten über die in früheren Jahrhunderten daselbstgewöhnlich gewesenen Papicrarten mangelt. Wir wissen nur

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