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1/2 (1834)
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116
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116 Erstes Auch. Vierter Abschnitt.

in nähere Verhälnisse trat. ^) Im I3ten Jahrhunderte legtendie Venetianer eine Handelsniederlassung an der Mündungdes Tanais an, von wo aus sie einen unmittelbaren Verkehrmit der Bucharei unterhielten. Aber unter ihren von dortherbezogenen Waaren dürfte sich wohl schwerlich auch Baum-wollcnpapier befunden haben, da um diese Zeit schon in denmeisten europäischen Ländern Papierfabriken bestanden, welchedas fremde Papier entbehrlich machten.

§, 44.

Das Baumwollenpapier war schon einige Jahrhundertelang in Europa bekannt, ehe man von den Arabern anch dieKunst, es zu verfertigen, erlernte. Spanien war unter deneuropäischen Ländern das Erste, wo dasselbe zubereitet wurde.Ungefähr im Uten Jahrhundert entstanden die schon oben er-wähnten Papiermamifacturen zu Xativa, Valencia undToledo, 2) die ersten in Europa , und die zugleich in kurzerZeit zu einer solchen Vollkommenheit gediehen, daß der Nu-bische Geograph S cherif al Edri si, der um 1051 lebte,als Augenzeuge versichert, daß zu Tativa das beste und un-vergleichlichste Papier verfertigt werde, welches Zeugniß voneinem anderen arabischen Schriftsteller, Cacim Aben Hegi,der von der Eroberung Spaniens durch die Araber geschrieben,mit den Worten bestätigt wird: daß das zu seiner Zeit zuXativa verfertigte Papier das feinste und wcißcstc in der Weltsey. 2) Diese Papiermanufactureu bestanden nach der Ver-treibung der Manrcn noch fort, scheinen aber durch die aufdieselbe» gefolgten christlichen Künstler ihren alten Ruhm ver-loren und so schlechte Waare geliefert zu haben, daß KönigPeter II. von Valencia oder der IV. von Aragonien sich im Jahre 1338 zu einem Befehle veranlaßt sah, wodurchdie Papiermacher zu Valencia und Tativa bei Strafe des Be-

I.) Hüllm'ann's Stodtewesen im Mittelalter, ir Thl. S. 93.z.) Breit köpf a. a. O. ir Thl. S. öl. «4. 7«. «2.ü.) Elicndas.