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1/2 (1834)
Entstehung
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119
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Schreibmaterialien im Mitttlalter. 119

den: in allen deutschen Ländern diesseits des LombardischenGebirges für Niemanden Papier zu machen, noch machen zulehren, noch Anweisung, Rath, Hülfe, noch Steuer zu geben,daß Jemand ans Italien komme, Papier zn machen, als fürihn und seine Erben, so lange sie bei ihm in Dienst wären.Auch sollten sie mit den beiden, ebenfalls in seinem Dienstestehenden deutschen Arbeitern Klcs und Georg Thicrniannnichts zn beschicken haben, Ucbrigcns scheinen sie mit demPapiermache« schon bekannt gewesen zu seyn, weil sie vorAnknnft der Italiener bereits zur Papiermacherei angenommenwaren. Auch machte sich Georg Thiermaun uur verbindlich,nicht innerhalb zehn Jahren für sich selbst zn arbeiten, nachderen Verlauf aber könne er Lehrlinge annehmen und fürsich allein Papier macheu.

In Frankreich wurde» die ersteu Papiermühle» um 13^0zu Troyes und Essonc angelegt. 2)

Wir übergeben alle Papiermühlen, die i» deu verschie-denen Ländern nach Erfindung der Buchdruckerkunst angelegtworden sind, weil sie seitdem nicht mehr als Seltenheitenund Zeugnisse gelte» können, aus welchen sich mit einiger Ge-wißheit die Zeit der Einführung des Leincnpapicrs angebenließ. In allen anderen Ländern außer den bisher angeführtensind keine Papiermühlen, die vor jener Epoche entstanden,bekannt.

§, 45.

Die beiden Papierarten, das Baumwollen- und Leincn-papicr folgen sich in ihrem Gebrauche so unmittelbar auf ein-ander und siud sich so ähnlich, daß es sehr schwer ist, sie anäußerlichen Kennzeichen von einander zu unterscheiden. BeiPapieren aus dem 13teu, i4ten bis in die Mitte des 15tcnJahrhunderts ist dieß um so schwieriger, als in jenen Zeiten

Z.) Breitkopf a. a.-O. S. I0!i.

2.) Allg. Journal f. Händig. :c. von Schedcl und Sinapius. isvo.Febr. S. 118.