126 Erstes Buch. Vierter Abschnitt.
folgende in Deutschland entdeckte, sichere Dokumente aufsolchem Papier im 14. Jahrhundert an: ein deutsches Bienen-buch in der Hulsianischen Bibliothek, das i, I. 1330zu Frankfurt a. M. geschrieben war; ein Dokument von 1333am Freitag nach Himmelfahrt ausgefertiget, in dem Hohen-lohc'schen Archive; — ein von Kaiser Karl IV. derAebtissin Ermingardc gegebener Lchnbrief von 1339 amTage der heil. Viti, Modesti und Crescentii, in demStiftsarchive zu Quedlinburg ; — verschiedene von I. D.Fladius zu Heidelberg entdeckte Dokumente, worunter dasälteste von 1342 ist; — ein Kaufbrief über einen Acker Land,den ciu Priester in Hclmstädt von einem Herrn von Wede-ren gekauft und dem Magistrate zu Calvörde gegeben hat,von 1343; verschiedene nach der Versicherung des Kanzlersvon Ludwig in dem Magdeburger Landesarchivebefindliche Diplomate von 1350; — ein von Gatterer indem Holzschucr'schcn Familienarchive zu Nürnberg entdecktesLeinenpapierdokumeut von 1389; endlich eine Abschrift vonHugo von Trimberg's deutschem, poetischen Werke,betitelt: der Renner, in der akademischen oderPaulinerbibliothek zn Leipzig , von einem Wilhelm vonTornow im Jahr 1391 geschrieben. ^)
Breitkopf hält es überflüssig, die Zeugnisse von dem inDeutschland zeitig vorhandenen Leinenpapier weiter zn führen,„da nunmehr die Zeugnisse von Deutschlands eigenen Papierfabriken einträten, die man bis-her nur aus dem Gebrauche des Leinenpapiershabe vermuthen können." Diese Vermuthung könnteaber nur dann als gegründet erscheinen, wenn zuvor erwiesenwäre, daß Deutschland im 14. Jahrhundert sein Leinenpapiernicht vom Auslande erhalten habe. Allein die Stadt Gör-litz in der Obcrlausitz führt den Gegenbeweis, indem sie inden.Jahren 1375 bis 14Z6, also selbst noch 36 Jahre nach
1.) Breitkopf a. a. O. ir Thl. S. VZ.