133 Erstes Buch. Fünfter Abschnitt.
und sogenannter terr» «ig-illntn, aufdruckten. Allein diesemVerfahren liegt schon eine dunkle Idee von bewegliche» Buch-staben zu Grunde, welche letztere sogar in den Zeiten derersten römischen Kaiser und in den ersten christlichen Jahr-hunderten in Rom schon ziemlich allgemein bekannt, und— freilich nicht zum Drucke von Büchern — im Gebrauchewaren. Auffallend ist in dieser Hinsicht eine Stelle in Cice-ro's Buche Se n»turs, «leorum,^) wo er denen, welchean die Möglichkeit glauben, daß die Welt durch ein Spieldes Zufalls habe entstehen können, antwortet: „Wer diesesmöglich glaubt, muß ebenfalls für möglich hal-ten, daß, wenn mau eine große Menge Buch-staben von allen ein und zwanzig des Alphabets,seyen sie von Gold oder irgend eiuer anderenMaterie, ans die Erde wirft, diese in solcheOrdnung fallen könnten, daß sie die Annalendes Ennius lesbar darstellten." Wäre ein Römerdarauf verfallen, die von Cicero geäußerte Idee weiter zn ver-folgen und auf den Druck von Büchern in Anwcndnng zubringen, so wäre Cicero schon l5t)0»Jahrc früher als G u-tenberg fürten Erfinder der Buchdruckerkunst zu halte«.—Merkwürdig ist auch eine Stelle im Quinctilian, wo ervou den elfenbeinernen Buchstaben redet, mittelst welcherman die Kinder spielend lehren könne. 2) EinigeJahrhundert später schrieb auch der heilige Hierony-mus der Römerin Läta: sie möchte sich zum Unter-richte ihrer Tochter Paula der von Burbaum holz oderElfenbein verfertigten Buchstaben bedienen, wo-von Jeder einen Namen habe; mir diesen solle siespielen, d am i t dieß selb st für sie Unterricht sey.»)Es ist sast unbegreiflich, daß die Kenntniß der beweglichen
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S.) Instit. »litt. 1^. I. 5. 2- Z. 21,
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