134 Erstes Buch. Fünfter Abschmtt.
gegossen waren, so müssen doch hierzu gleich wohl, nach demtechnischen Ausdrucke der Gußarbeiter, vorhergegangene hölzernePatronen vermuthet werden. Die leichtere Arbeit indessenund die Ähnlichkeit mit den hölzernen Münzstempcln zu denHohlmünzen mache», wenigstens in den ersten Zeiten der deut-schen Regenten, auch die hölzernen Stampillen sehr wahr-scheinlich.
Solche aufgedruckte Unterschriften enthielten indessen seltendie ganzen Namen der Regenten, sondern bestanden größten-thcils aus künstlichen Namenszügcn oder Monograiu.mcn,von welchen mehrere durch ihre Zierlichkeit bei dem erstenAnblick zn erkennen gaben, daß sie durch Einschnitte in Holzoder Blech gezogen worden. Man schnitt nämlich, und schneidetnoch gegenwärtig die Buchstaben des Alphabets einzeln inganz dünnem Silber- oder Messingblech ans, legt sie, wieman sie eben braucht, neben einander und überfährt das aufdiese Weise zusammengesetzte Wort mit einem in Tusche oderDinte getauchten kleinen Pinsel, worauf dasselbe nach abge-nommenen Formen so schön, wie von dem besten Meister ge-schrieben , auf dem Papier erscheint. — Auf ähnliche Weisesoll man schon dem griechischen Kaiser Jnstinus die vierersten Buchstaben seines Namens durch ein liölzcrnes Tafclchcngeschnitten, und ihm, der nicht schreiben konnte, demnach dieHand geführt haben, nm durch die Ausschnitte dieses Täfcl-chcns die Buchstaben nachzumalen. ') Etwas Achnliches er-zählt man auch von dem ostgothischen König Thcoderich,'^)In Deutschland war der Gebrauch der Monogramme schonvor Karl dem Großen üblich, und dauerte bis in die späterenZeiten fort. Auf der Reichsvcrsammlmig in Constanz i. I.1507 erklärte Maximilian I. wegen der großen Mengevon Unterschriften: „er hätte einen Druck einer Signatur machenlassen, und also geordnet, daß demnach alle Briefe
1. ) ? I-» »I> p i u 8 in kli«t. itrennii. Lil. Llellol. p, lg.
2. ) ^a». Lv^lilitvus in vitii l'kevä. p. Z!>9,